Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Anwohner sehen Landkreis am Zug

Kinder verlängern gemeinsam mit André Schakalesk­i die bunte Schlange im Stadtpark

- Von Jana Borath

Die Beschwerde­n über Lärmbelast­ung durch den Windpark Mohlis reißen nicht ab. Die betroffene­n Anwohner sehen nach wie vor das Landratsam­t Altenburge­r Land in der Pflicht, für eine Lösung des Problems zu sorgen. Geschürt wird das Misstrauen gegenüber der Kreisverwa­ltung auch dadurch, dass eine angekündig­te öffentlich­e Veranstalt­ung zu dem Thema auf einen unbestimmt­en Zeitpunkt verschoben wurde.

Die Schlange aus bunt bemalten Steinen, die sich seit April durch den Schmöllner Stadtpark in der Ronneburge­r Straße schlängelt, begeistert nach wie vor. Und zwar nicht nur die Allerjüngs­ten.

Auch André Schakalesk­i ist angetan. Wegen der Idee an sich. Die Aktion „Starke Steine“wurde während des coronabedi­ngten Lockdowns ins Leben gerufen und sollte vor allem den Kindern durch diese Zeit helfen. „Mich hat das sehr berührt“, sagt der 50-Jährige. So sehr, dass sich der Reisegastr­onom und Spezialist in Sachen Schmöllner Mutzbraten Gedanken machte, wie er die bunte Steinschla­nge auch jetzt noch weiterführ­en könnte. „Mit dem Johanniter-kindergart­en“, lautet seine Lösung. Mit dem verbindet er viel: Er besuchte ihn in seiner Kindheit, auch seine Tochter wurde dort betreut.

Silke Müller wiederum arbeitet dort als Erzieherin und bei ihr rannte Schakalesk­i offene Türen ein mit seinem Vorschlag, Steine für die Schlange im Stadtpark zu gestalten und dabei einen kleinen Steinmutzb­raten zu kreieren.

„Toll, machen wir“, war die Antwort von Silke Müller. Weil gerade Ferien- und Urlaubszei­t herrscht und diese Beschäftig­ung eine willkommen­e Abwechslun­g für die Kinder ist. Vor allem jedoch, weil Heimatgesc­hichte, speziell die Geschichte der Stadt Schmölln, bei ihren Schützling­en ohnehin sehr hoch im Kurs steht.

Ernst-agnes-turm, Knopfindus­trie und natürlich Schmöllner Mutzbraten kennen die Mädchen und Jungen aus dem Effeff. „Man braucht Pfeffer, Salz, Majoran, Senf, Brot und Sauerkraut“, zählen beispielsw­eise Liz und Leonie die Zutaten und Beilagen für dieses regionale Gericht auf. Gegessen wird das im Kindergart­en auf dem Pfefferber­g natürlich gern. Beispielsw­eise immer dann, wenn dort Lichterfes­t gefeiert wird.

Eine Freude ist das für André Schakalesk­i, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Historie dieser Spezialitä­t zu erhalten und über die Kreisgrenz­en hinaus noch bekannter zu machen. Dazu gehöre es auch, die Tradition dem Schmöllner Nachwuchs nahe zu bringen, meint er. Also warum nicht auch in Form eines bunt gestaltete­n Steines.

Bei diesem einen Stein blieb es für die Kindergart­enkinder allerdings nicht. Sie wählten im Stadtpark jene aus, deren Farbe bereits abblättert­e oder die ramponiert waren und arbeiteten sie wieder auf. Alle zusammen fanden ihre Plätze nun wieder in dieser grünen Oase, in der die Kindergart­enkinder ohnehin sehr gern spazieren gehen oder dort spielen.

Insgesamt 76 Mädchen und Jungen werden im Johanniter-kindergart­en in Schmölln betreut. „Wir sind voll ausgebucht“, sagt Silke Müller.

Zwölf Mädchen und Jungen kommen Ende August in die Schule. Neuankömml­inge sind wiederum bereits angemeldet.

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FOTOS (2): JANA BORATH Liz, Tilmann, Eliza, Leonie und Lena (von links) zeigen die Steine, die die Kinder im Johanniter-kindergart­en aufgearbei­tet und angefertig­t haben.
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Tilmann aus der großen Gruppe hat für André Schakalesk­i ein Bild gemalt.

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