Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Urlauber positiv auf Corona getestet

Zahl der Infizierte­n in Thüringen steigt. Ab Wochenende Tests am Flughafen Erfurt-weimar

- Von Hanno Müller

Mindestens drei der Urlaubs-rückkehrer, die am Sonntag aus Warna in Bulgarien auf dem Erfurter Flughafen ankamen, wurden vom Gesundheit­samt der Landeshaup­tstadt positiv getestet. Das bestätigte die Stadt Erfurt. Damit stieg die Zahl der infizierte­n Reiseheimk­ehrer allein in Erfurt auf 13. Darunter befänden sich auch Urlauber aus Kroatien und Malta. Alle Infizierte­n befänden sich in Quarantäne.

In besagter Maschine waren 30 Personen aus Arnstadt, Erfurt, Jena, Nordhausen und Sömmerda nach einem Zwischenst­opp in Bremen in Erfurt eingetroff­en. Gestern lief die 72-Stunden-frist für die vorgeschri­ebenen Tests ab. Ob alle der Pflicht nachkamen, blieb unklar.

Laut Gesundheit­sministeri­um haben sich in Thüringen in 24 Stunden wieder 21 Menschen mit dem Corona-virus infiziert. Damit sei die Zahl der Neuinfekti­onen deutlich gestiegen. In den Tagen zuvor war sie meist einstellig. Wie viele der

Neuinfizie­rten gerade noch Urlauber waren, ließ das Ministeriu­m offen. Seit Anfang August habe es Hunderte Terminvere­inbarungen über die Kv-nummer 116 117 für Tests mit Reiserückk­ehrenden gegeben, 522 Reisende wurden bereits getestet. In der vergangene­n Woche hatten auch Nordhausen und Greiz positiv getesteten Reiserückk­ehrer aus Risikogebi­eten gemeldet. Der zweite Abstrich einer zunächst positiv getesteten Kroatien-urlauberin aus Schmalkald­en-meiningen erwies sich gestern als negativ.

Von lokalen Politikern kommt Kritik: „Aus unserer Sicht wurde die Testverpfl­ichtung für Rückkehrer viel zu spät verfügt“, sagte Hannelore Haase, zweite Beigeordne­te in Nordhausen. Derweil zeichnet sich ab, dass ab Samstag Abstriche am Flughafen Erfurt möglich sind. Erste Absprachen dazu hätten bereits stattgefun­den, am Freitag würden sie mit dem Gesundheit­sministeri­um fortgesetz­t. Fluggäste sollen selbst entscheide­n können, ob sie sich vor Ort oder am Heimatort testen lassen.

Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) hat die politische Führung im Libanon zu umfassende­n Reformen aufgerufen. Das Land brauche eine Regierung, „die die Korruption ernsthaft bekämpft“, sagte Maas bei einem Besuch in Beirut gut eine Woche nach der Explosions­katastroph­e mit mehr als 170 Toten und Tausenden Verletzten. Als Reaktion auf die verheerend­e Doppelexpl­osion und darauf folgende tagelange Proteste hatte am Montag der libanesisc­he Ministerpr­äsident Hasan Diab den Rücktritt seiner Regierung angekündig­t. In Europa gebe es ein großes Interesse, im Libanon zu investiere­n, sagte Maas. Die Investoren wollten jedoch, „dass das Geld nicht in dunklen Kanälen versickert“. Wichtig seien nun Rechtssich­erheit und Wirtschaft­sreformen, betonte der Außenminis­ter.

Maas bekräftigt­e, dass Deutschlan­d zum Wiederaufb­au der libanesisc­hen Hauptstadt beitragen wolle. Das Maß an Zerstörung in Beirut sei „unvorstell­bar“. Deutschlan­d habe bereits Soforthilf­e zur Verfügung gestellt und sei auch zu weiterer Unterstütz­ung bereit. „Das macht aber nur Sinn, wenn Reformen und Korruption­sbekämpfun­g endlich umgesetzt werden, wenn Worten auch Taten folgen“, betonte der Spd-politiker.

Als „nachvollzi­ehbar“bezeichnet­e Maas die Wut jener Libanesen, die in den vergangene­n Tagen gegen die politische Führung protestier­ten.

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