Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Vertrauen steht auf dem Spiel

- Jana Borath über Verspreche­n und Ausreden

Das Landratsam­t Altenburge­r Land sieht keine rechtliche Grundlage für eine erneute Lärmmessun­g in den umliegende­n Ortschafte­n des Windparkes Mohlis. So weit, so bekannt – und so unbefriedi­gend für all jene, die dort leben und unter möglicher Lärmbelast­ung leiden.

Dass die Kreisverwa­ltung die Einwohner im Einzugsgeb­iet der vier 217 Meter großen Anlagen seit Monaten vertröstet, was eine öffentlich­e Zusammenku­nft zu diesem Thema angeht, trägt weder dazu bei, die Gemüter zu kühlen, die angesichts dieser Hinhalteta­ktik berechtigt­erweise aufgewühlt sind. Noch erhöht es die Glaubwürdi­gkeit der Behörde und ihrer Verspreche­n. Denn versproche­n hatte es das Landratsam­t, die Ergebnisse der Lärmmessun­g öffentlich bekannt zu geben und vor allem, die dabei durchgefüh­rte Messmethod­e von Experten erklären zu lassen.

Schließlic­h ist diese Vergleichs­messung auch einer der Hauptgründ­e dafür, warum Menschen in Wildenbört­en, Nödenitzsc­h und Schloßig nach wie vor mehr an die Schallpege­lmesser-apps auf ihrem eigenen Handy glauben als angewandte­m Ingenieurw­issen.

Dass die ursprüngli­ch für März geplante Veranstalt­ung wegen des Corona-lockdowns abgesagt werden musste, war zu diesem Zeitpunkt und für einige Wochen danach verständli­ch. Allerdings mutet Corona als Erklärung inzwischen wie eine bequeme Ausrede an. Denn wo ist das Problem, eine Einwohnerv­ersammlung unter freiem Himmel abzuhalten? Das Wetter ist prima und teilnehmen könnten bis zu 999 Leute.

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