Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Von der Mode über die Unterwelt ins turbulente Tierreich
Am 29. August laden die städtischen Museen zum Besuch ihrer Veranstaltung „Abends im Museum“ein
Nachdem in den vergangenen Monaten das kulturelle Leben fast zum Erliegen kam, versuchen aktuell Veranstalter und Organisatoren im Monat August mit kleinen Formaten wieder kulturelles Flair in die Stadt zu bringen.
Die beliebte Geraer Museumsnacht musste für dieses Jahr abgesagt werden. Alternativ beteiligen sich die städtischen Museen mit ihrer Veranstaltung „Abends im Museum“am Samstag, 29. August, von 18 bis 22 Uhr, an der sommerlichen Kulturaktion und laden Interessierte ein, die späteren Stunden wieder einmal für einen gemeinsamen Museumsbesuch zu nutzen.
Sie alle bieten zum Beispiel Führungen, Vorträge und Besonderes an. Die Offerten sind für die Familie ausgelegt. Dabei stehen die aktuellen Sonderausstellungen im Mittelpunkt. Auch Überraschungen sind vorbereitet. Hier einige Programmauszüge.
Historische Höhler
Nur an diesem Abend ist das individuelle Eintauchen in Geras Unterwelt zwischen 18 und 22 Uhr möglich. Letzter Einlass erfolgt um 21 Uhr.
Stadtmuseum Gera
Das Haus präsentiert extra am 29. August herausragende Neuerwerbungen der letzten Jahre, so zum Beispiel die vermutlich ersten Fotografien von Geraer Bürgern aus den 1840er-jahren und die älteste bekannte Arbeit eines Geraer Goldschmiedes, einen Silberpokal von 1818. Ort ist der Vortragsraum im ersten Obergeschoss, 18 bis 22 Uhr. Zudem können die Sonderschauen „Geliebt, gehasst, geduldet – Groschenhefte in der DDR“sowie „Dunkelheit“besichtigt werden.
Museum für Naturkunde Gera
„It’s all about sex“ist die tierische Sonderführung im Erdgeschoss überschrieben. Zoologe René Köhler lädt durch die aktuelle Sonderausstellung „Ich leb‘ nicht gern allein – tierisch sozial“ein (18.15 Uhr, 19 Uhr, 19.45 Uhr, 20.30 Uhr und 21.15 Uhr). Was das Sexualleben unserer vierbeinigen Verwandten angeht, hat die Natur von lebenslanger Treue und geplantem Fremdgehen über Harems, freier Liebe einiges zu bieten.
Interessant ist auch der Vortrag „Geraer Krötenköpfe oder schreckliche Armfüßer? Ein populäres Fossil aus dem Geraer Untergrund“(18.15 Uhr, 19 Uhr, 19.45 Uhr, 20.30 Uhr und 21.15 Uhr)
„Hinter den Kulissen! Schätze auf dem ältesten Dachboden Geras“können im 2. Obergeschoss, Eingang Dachboden im Vorraum Barocksaal bestaunt werden. Ausführungen
gibt es vom Präparator Rainer Michelsson (18.15 Uhr, 19.00 Uhr, 19.45 Uhr, 20.30 Uhr und 21.15 Uhr).
Kunstsammlung Gera – Orangerie
Zu besichtigen ist die ständige Schau Otto Dix – Werke von 1944 bis 1969 aus der Geraer Sammlung. Außerdem gibt es zwei Sonderausstellungen „Wundersam Wirklich. Magischer Realismus aus den Niederlanden“.
Die zweite Exposition ist betitelt mit „Louise te Poele – Fotografien“. Die junge Arnhemer Künstlerin Louise te Poele (geboren 1984) bezieht sich in ihren teils großformatigen Fotoarbeiten vorwiegend auf die Stilllebenmalerei, die sich am Anfang des 17. Jahrhunderts in Holland und Flandern entwickelte und dort zu einer großen Blüte führte.
In der Ausstellung „Wundersam Wirklich“erwartet Kinder und ihre Familien ein spannendes Museumsquiz. Hier sind große und kleine Bildentdecker gefragt, die das Geheimnis
der magischen Welten lüften und so den Rätseln auf die Spur kommen. Am Ende des Rundganges bekommt jeder eine kleine Belohnung.
Auch Führungen sind geplant. Zur Magie des Bildes wird in den Südflügel eingeladen (18.30 bis 19 Uhr). Was tun bei Liebeskummer, heißt es im Mittelpavillon von 19.30 bis 20 Uhr .
Informationen gibt es von 20 bis 20.30 Uhr zu Leben und Stilwandel bei Otto Dix – Werke von 1944 bis 1969 aus der Geraer Sammlung im Nordflügel.
Ein Leben in Quarantäne heißt es von 21 bis 21.30 im Südflügel. Und die Mitternachtspoesie erwartet die Gäste von 21.30 bis 22 Uhr im Südflügel.
Otto-dix-haus
Führungen werden von 19 bis 19.30 Uhr sowie von 20.30 bis 21 Uhr sein. Im ersten Rundgang lautet das Thema „Von flacher Furt zum watenden Riesen – Otto Dix: Werke aus der
Geraer Sammlung, Schaffen von 1907 bis 1944“. Der zweite ist mit Tabakrauch und Rosenduft überschrieben: Otto Dix: Werke aus der Geraer Sammlung – Schaffen von 1907 bis 1944.
Museum für Angewandte Kunst Gera Im Museum für Angewandte Kunst sind die Ausstellungen „SIBYLLE.
Frauen und Mode in der DDR“und „Art déco und Funktionalismus. Angewandte Kunst zwischen den Weltkriegen“zu sehen. Die „SIBYLLE“galt als die „VOGUE“der DDR. Als Zeitschrift für Mode und Kultur wurde sie zu einer begehrten, aber seltenen Quelle für neuste Trends und Inspirationen der ostdeutschen Frau. In der Dauerausstellung des Museums werden zahlreiche Exponate rund um Kunsthandwerk, Mode, Design, Wohnkultur und Fotografie präsentiert.
Die Kurzführungen, je 30 Minuten, zu beiden Expositionen finden jeweils um 18.30 Uhr, 19.30 Uhr und 20.30 Uhr statt. Für Kinder startet an diesem Abend die: SIBYLLERALLYE „Entdecke die Kunstwerke der Ausstellung „SIBYLLE“mit einem spannenden Quiz!“. Die eifrigen Mitspieler erwartet eine kleine Überraschung.