Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Belohnen und Pause machen

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Mit den gesteckten Zielen sollte man es nicht übertreibe­n

Wer zum Beispiel keine Lust auf Hausaufgab­en hat, den kann ein Video im Internet motivieren. „Dann kann man einen richtigen Schub bekommen und fängt an zu lernen“, sagt Tim Nießner. Aber diese Art von Motivation hält oft nicht lange an. Am nächsten Nachmittag sitzt du dann vielleicht wieder da und findest es nur doof.

„Deshalb ist eine langfristi­ge Motivation wichtig“, betont Tim Nießner. Du kannst dich besser motivieren, wenn du ein Ziel hast, auf das du hinarbeite­st. Frag dich also: Warum willst du dich eigentlich verbessern? Willst du später einen bestimmten Beruf haben, für den du guten Noten brauchst? Würde es deine Oma stolz machen, wenn du ein guter Schüler oder eine gute Schülerin wärst? Es sollte ein Ziel sein, das dir Freude macht. Wenn du das nächste Mal keine Lust hast, dann denkst du einfach an dieses Ziel und stellst es dir genau vor.

Man sollte auch die guten Seiten sehen. Vielleicht steht auf dem Vertretung­splan, dass dein Lehrer krank ist. Aber es gibt trotzdem Vertretung. Du kannst dich natürlich ärgern, weil du nicht früher nach Hause kannst. „Aber das wäre auch eine gute Gelegenhei­t, um schon einmal die Hausaufgab­en zu machen. Und sich dann zu freuen, dass man am Nachmittag frei hat“, sagt Tim Nießner.

Auch solltest du dich mit den Zielen nicht überforder­n. Wenn du in Mathe eine 3 hast, ist es schwierig, sofort eine 1 zu bekommen. „Aber du kannst dir vornehmen, dich auf eine 3+ zu verbessern“, rät Tim Nießner. Hast du das erreicht, arbeitest du auf eine 2 hin. Irgendwann ist die 1 in greifbarer Nähe.

Tim Nießner: Die geheimen Tricks der 1,0er-schüler. Wie du in der Schule richtig durchstart­est, Mvg-verlag, München, 304 Seiten, 14,99 Euro

■ Wer viel lernt, der hat auch eine Belohnung verdient. Bestimmt freust du dich, wenn deine Noten durch das Lernen besser werden. Wichtig ist aber auch, dass du dich belohnst, wenn du ein Ziel erreicht hast. So ein Ziel kann zum Beispiel sein, dich um eine halbe Note zu verbessern. Hast du das geschafft, dann gönn dir etwas.

■ Vielleicht freust du dich, wenn deine Eltern dir dein Lieblingsg­ericht kochen. Vielleicht findest du es auch toll, mit Freunden ins Kino zu gehen. „Sprich am besten mit deinen Eltern darüber, mit was du dich belohnen darfst“, empfiehlt Tim Nießner.

■ Wenn du besser in der Schule werden möchtest, wirst du bestimmt viel lernen. „Es ist gut machbar, seine Noten zu verbessern, wenn man sich anstrengt“, sagt Tim Nießner. Du solltest es aber nicht übertreibe­n und nur noch an das Lernen denken. „Es ist ganz wichtig, einen Ausgleich zu haben“, verrät Tim Nießner. Du kannst dich also weiter mit deinen Freunden treffen oder Sport machen. „Wenn man zu verbissen auf ein Ziel hinarbeite­t, verkrampft man und kann am Ende bei der Prüfung nicht abliefern“, erklärt Tim Nießner. Klar, Ziele sind wichtig, aber du solltest dir beim Lernen auch Pausen gönnen.

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FOTO: MARCEL KUSCH / DPA Tim Nießner hat für seinen Ratgeber die besten Schülerinn­en und Schüler des Landes befragt.

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