Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Vom Grundwasser zum Trinkwasser
Den Wasserhahn aufdrehen und schon kommt Trinkwasser aus der Leitung. In der Gemeinde Lauenau im Bundesland Niedersachsen war das am Wochenende plötzlich nicht so. Die Speicher waren leer.
Wo kommt das Leitungswasser eigentlich her? Bevor es aus Wasserhähnen läuft, fließt das Wasser durch viele Rohre unter der Erde. So sind Häuser an Wasserwerke der Stadt angeschlossen. Im Wasserwerk entsteht dann das frische Trinkwasser.
In Deutschland wird dafür meist Grundwasser genutzt. Es ist unter der Erde versickertes Regenwasser oder Wasser von Seen und Flüssen, das in den Boden dringt. Mit Brunnen wird das Grundwasser ins Wasserwerk gepumpt und zu Trinkwasser aufbereitet.
Dann wird es in großen Becken gespeichert. In Lauenau waren die Speicher am letzten Wochenende jedoch schneller leer, als sie sich wieder füllen konnten. Der Bürgermeister vermutet, das liegt auch an der Corona-krise, weil die Menschen mehr zu Hause
als im Urlaub seien. Außerdem ist es heiß und trocken. Der Bürgermeister erklärte: Das Trinkwasser aus Lauenau komme aus Quellen über der Erde, die mehr vom Wetter abhängig seien als das Grundwasser. Wenn es weniger regnet, ist auch weniger Wasser da.
Grund zur Sorge ist das aber nicht. „In Deutschland ist grundsätzlich genug Wasser für die öffentliche Trinkwasserversorgung vorhanden“, sagte ein Fachmann. Auch in Lauenau fließt das Wasser längst wieder. Damit es nicht wieder knapp wird, heißt es aber: Wasser sparsam nutzen.