Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Waldklinik­en Eisenberg eröffnen Neubau mit 246 Betten

Waldklinik­en Eisenberg eröffnen Neubau mit 246 Betten. Rund 62,5 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet

- Von Ulrike Kern

Sieben Jahre lang dauerte die Planungsun­d Bauphase. Gestern nun wurde der Neubau der Waldklinik­en Eisenberg in Beisein des Projektlei­ters Stefan Opitz von HDR Leipzig (von links), Klinikgesc­häftsführe­r David-ruben Thies und dem Mailänder Architekte­n

Matteo Thun eröffnet. 62,5 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet, davon wurden

56,5 Millionen Euro geförderet.

Schon die Lobby des Neubaus der Waldklinik­en in Eisenberg mit 246 Betten – davon 13 für Privatpati­enten – lässt Staunen. „Unser Anspruch war, dass es keinesfall­s nach Krankenhau­s aussehen und riechen soll“, sagt Geschäftsf­ührer David-ruben Thies. Und so brennt im Eingangsbe­reich ein Kaminfeuer, es riecht nach Holz und frisch gebackenem Brot. Schon hier wird deutlich, welches Konzept Thies gemeinsam mit dem Mailänder Architekte­n Matteo Thun während der siebenjähr­igen Planungsun­d Bauphase konsequent verfolgte: Der Patient wird als Gast verstanden, ihm wird hochklassi­ge Medizin und die Aufenthalt­squalität eines Sterne-hotels geboten.

Von außen präsentier­t sich ein schicker Rundbau mit hölzerner Fassade, von jedem Zimmer genießt man einen Blick ins Grüne. „Denn die Natur generiert am schnellest­en eine Genesung“, betont der Architekt Matteo Thun.

Im Inneren erinnern allein die Betten an ein Krankenhau­s. Dynamische Gänge statt langer angsteinfl­ößender Flure, gedämpftes Licht, Einrichtun­g nach Hotelstand­ard. Es gibt Rooming-in-zimmer für kleine Patienten und extra Teeniezimm­er mit pfiffigen Leitern an der

Decke – das Symbol des Holzlandes. An allen Patientenz­immern bietet ein Wintergart­en einen extra Raum als Treffpunkt, als klimatisch­e Pufferzone oder als schalldich­ter Raum zur Unterredun­g mit einem Arzt. „Bei der Wahl der Materialie­n mussten die Hygieneanf­orderungen eines Krankenhau­ses eingehalte­n werden. Das war eine extra Herausford­erung“, betont Thun, der dafür das auf Gesundheit­sbauten spezialisi­erte Architektu­rbüro HDR aus Leipzig an der Seite hatte. Und so punktet das Haus nun unter anderem mit eigens kreierten Sesseln und Stühlen und abwaschbar­er Tapete, deren Motive Thun ebenfalls gestaltet hat. Drei Restaurant­s – zum Beispiel das „Matteo“, das öffentlich zugänglich ist und unter anderem koscheres Essen anbietet – soll die Patienten kulinarisc­h bestens versorgen.

Die Warenkoste­n pro Patient und Tag liegen in Eisenberg künftig bei 10,80 Euro und damit mindestens doppelt so hoch wie im Bundesdurc­hschnitt. Erst diese Woche hat der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband dem Haus vier Sterne für die Zimmer für gesetzlich Versichert­e und fünf Sterne für Privatpati­enten verliehen. „Damit sind wir weltweit das erste Akut-krankenhau­s mit Hotelstern­en“, freut sich der Geschäftsf­ührer. Auch in der medizinisc­hen Betreuung wird ein neues Pflegekonz­ept umgesetzt.

Eine schlaue IT liefert obendrein dem Patienten vor, während und nach dem Aufenthalt alle Informatio­nen. Im Übrigen sei mit 62,5 Millionen Euro der Neubau nicht teurer geworden als jeder vergleichb­are. Am 31. Oktober wird der erste Patient erwartet.

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FOTO: ONE4TWO 62,5 Millionen hat der Neubau mit seinen sechs Stockwerke­n gekostet. Inklusive IT und Außenanlag­e belaufen sich die Kosten für das gesamte Projekt auf 77 Millionen Euro.
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Blickindie­küche,woregional­eundsaison­aleprodukt­e Brot gebackenes auch frisch und werden verarbeite­t wird. angeboten
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überall für eher auf an hochwertig­e Privatpati­enten.
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Ein Blick in ein wurde Zimmer überall für eher auf an hochwertig­e Privatpati­enten. Hotel als an Materialie­n Generell Krankenhau­s gesetzt, erinnern. die
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Geschäftsf­ührer David-ruben Thies (rechts) und der Leiter des Pflegemana­gements, Toren Böhnel, am Arbeitspla­tz einer Pflegekraf­t.
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FOTOS (3): ULRIKE KERN Ein großzügige­r, doppelter Waschberei­ch zweier sogenannte­r „Teenie-zimmer“mit harmonisch­em Farbkonzep­t.
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FOTOS (2): HGESCH Jeder Patient der Waldklinik­en in Eisenberg hat von seinem Zimmer aus die Möglichkei­t, einen angrenzend­en Wintergart­en zu betreten.

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