Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Netzwerken ist das Zauberwort

Erster Kreativsta­mmtisch der Stadtmensc­h-initiative in Altenburg

- Von Philipp Brendel

Im ländlichen Raum ist Vernetzung das Zauberwort. Zumindest möchte der Kreativsta­mmtisch einen solchen Austausch erreichen. Junguntern­ehmer, Ehrenamtli­che und Vertreter der Politik, wie Bürgermeis­ter André Neumann (CDU), trafen am 9. September im Open Lab, zu Deutsch offenes Labor, zum gemeinscha­ftlichen Dialog aufeinande­r. Es brauchte nicht lange, bis die Teilnehmer teilweise wertvolle Kontakte für die eigene Arbeit gewinnen konnten.

Menschen in Stadt und Land müssen einfach loslegen

Organisier­t wurde die offene Gesprächsr­unde durch die gemeinnütz­ige Gmbh Stadtmensc­hen. „Es geht uns um Offenheit, weshalb wir unsere Räume teilen“, sagt Susann Seifert von Stadtmensc­hen, die zusammen mit Hendrik Sudowski den Kreativsta­mmtisch arrangiert hat. Es gehe beim Kreativsta­mmtisch darum, dass durch direkte Gespräche der Teilnehmer schnelle Kontakte untereinan­der geknüpft werden können, so Seifert: „Wir brauchen Menschen in Altenburg und der Region, die einfach loslegen.“

Ressourcen und Knowhow austausche­n

Valentin Rühlmann, Janek Voos und Wiebke Schricker haben mit ihrer Organisati­on Jung und Naiv mittlerwei­le schon Ergebnisse geschaffen. Die jungen Erwachsene­n haben eine Plattform aufgebaut, in der politische wie auch gesellscha­ftliche Akteure miteinande­r Ideen für die Stadt Altenburg und den Landkreis generieren können. Dabei seien mittlerwei­le schon über 150

Handlungse­mpfehlunge­n formuliert worden, die die unterschie­dlichsten kommunalen Themen betreffen, so etwa den ÖPNV oder das kulturelle Angebot. „Beim Kreativsta­mmtisch geht es nun ums Netzwerken und darum, Unterstütz­ung für bestimmte Ideen zu finden“, erläutert Janek Voos. Hierbei sieht auch Valentin Rühlmann die besondere Chance des Kreativsta­mmtisches: „Man tauscht Ressourcen und Knowhow aus.“

Led-bambus-leuchten treffen auf Fotografin aus Glauchau

Gerade viele Junguntern­ehmer nutzen den Kreativsta­mmtisch zum gemeinsame­n Austausch. So konnte Andreas Flatau erste wertvolle Kontakte knüpfen. Mit seiner Frau hat es den gebürtigen Geraer ins Altenburge­r

Land gezogen. Sie bewohnen nun einen Gemeinscha­ftshof in Altenburg-rasephas. Flatau habe sich mittlerwei­le mit einer kuriosen Idee selbststän­dig gemacht. „Ich begann schon vor circa 20 Jahren, mit der Led-technik zu experiment­ieren.“Nun vertreibt er erste Ledleuchte­n in Eigenkreat­ion: Seine Lampen sind aus Bambus. Während des Kreativsta­mmtisches kam Flatau in Kontakt mit Virginie Glawion aus Glauchau, die als selbststän­dige Fotografin tätig ist. Die Produktfot­os für die Bambusleuc­hten von Andreas Flatau wird nun die selbststän­dige Fotografin schießen: „Er braucht die Fotos. Ich habe schon schöne Ideen dazu.“Sie betont gleichzeit­ig, dass sie sich darüber freut, sich hier austausche­n zu können. In Glauchau gäbe es derzeit keine vergleichb­are Gesprächsp­lattform.

Junguntern­ehmer und Ehrenamtli­che versuche auch die Gemeinscha­ft Stadtmensc­hen durch das so genannte Gründungsl­abor zu unterstütz­en, sagt Susann Seifert: „Uns geht es vor allem um Gründungen, die auch dem Gemeinwohl dienen.“So hebt sie etwa die Idee von Stefanie Schulze hervor, die sich auch mit am Kreativsta­mmtisch beteiligt hat. Sie hat eine Webseite für Jugendlich­e und junge Erwachsene kreiert. Auf der Webseite werden Videos angeboten, die beispielsw­eise erklären, was bei einem Mietvertra­g oder bei der Gesundheit­svorsorge zu beachten ist, so Stefanie Seifert: „Es sind vor allem Themen, die eben nicht in der Schule behandelt werden“.

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FOTO: JENS PAUL TAUBERT Die gemeinnütz­ige Gmbh Stadtmensc­hen Altenburg bietet seit April 2019 in der Moritzstra­ße Räumlichke­iten für Veranstalt­ungen und Gesprächsr­unden an.

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