Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Kapitän Eckardt glaubt an die „kleine Chance“des FC Carl Zeiss
Der Jenaer Fußball-regionalligist fiebert dem Dfb-pokalspiel am Sonnabend im Ernst-abbe-sportfeld gegen Werder Bremen entgegen
Ein bisschen aufgeregter als sonst ist René Eckardt schon. Schließlich ist so eine Begegnung wie am Sonnabend in der ersten Runde des Dfbpokals gegen Bundesligist Werder Bremen auch für den Kapitän des FC Carl Zeiss Jena kein Fußball-alltag. Und die Norddeutschen sind für Eckardt irgendwie doch ein besonderer Verein, auch wenn seine Zuneigung im deutschen Oberhaus eher Borussia Dortmund gilt. Schließlich war der Mittelfeldmann, der seit seinem achten Lebensjahr für den Thüringer Traditionsverein kickt, in seiner Jugend immer wieder zu Turnieren nach Bremen eingeladen, weil Werder eine Kooperation mit Jena hatte. „Man kannte ja auch Jungs, die von uns dorthin gewechselt sind wie Florian Trinks“, sagt er.
Jenas Nummer neun weiß also, was sein Team im Ernst-abbe-sportfeld am Samstag ab 20.45 Uhr wartet. „Im Hinterkopf ist drin, dass so eine Mannschaft jeden Fehler gnadenlos ausnutzt, weil die Qualität größer ist“, sagt er und gibt die Marschrichtung vor. „Wir müssen geschlossen auftreten, viel reden und uns gegenseitig viel helfen“, glaubt der Jenenser an die, wenn auch nur „kleine“Chance des Davids gegen den Goliath.
Dirk Kunert sagt: „Wir müssen richtig Glück haben und Werder einen schlechten Tag.“Nach dem ersten Sieg in der Liga, dem 3:0 am Sonnabend gegen Hertha BSC II, treiben den Trainer des FC Carl Zeiss einmal mehr die Verletzungssorgen um. Vasileios Dedidis, Pasqual Verkamp und Theodor Bergmann haben sich in die nicht gerade kurze Liste der angeschlagenen Jenaer Kicker eingereiht, ihr Einsatz gegen Bremen ist fraglich.
Auf einen kann er sich aber verlassen – Eckardt. „Ein feiner Junge, ein guter Kapitän“, findet Kunert, auch wenn der 30-Jährige wie jeder andere auch an seiner Leistung gemessen werde. Und Eckardt tut es sichtlich gut, wieder einen Coach zu haben, der auf ihn baut. Das war in der vergangenen, „beschissenen Saison“nicht immer so. „Ich will neu angreifen, zeigen, dass man besser ist, als manche Leute das vielleicht eingeschätzt haben.“Gegen Bremen hat er die nächste Chance.
Nach Rücksprache mit der Stadt sind für diesen Saison-höhepunkt jetzt 1600 Zuschauer zugelassen, knapp 350 mehr als zuletzt in der Regionalliga. Anrecht auf ein Ticket haben Dauerkarten-inhaber bis Freitag 12 Uhr, die ihre Karte über den Ticketshop des Vereins im Internet erwerben können. Sollte dann noch ein Kontingent zur Verfügung stehen, will der FC Carl Zeiss Vereinsmitgliedern ein Vorkaufsrecht einräumen.