Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Weißig bekommt begrünten Wasserlauf
Der Buga-förderverein unterstützt das Wökea-projekt zur Verschönerung des Dorfes
Weißig gehört zu Gera und kann sich selbst als „aktives Dorf“bezeichnen. Einen Sonderpreis und diesen Titel erhielt der Ort 2017 im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, der vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft alle drei Jahre ausgelobt wird.
In Weißig gibt es einen großen Zusammenhalt der dort lebenden Bürger mit dem festen Willen, alles für die Verschönerung ihres Ortes zu tun. So sprudelt seit Mai der historische Brunnen aus dem Jahre 1817 im Zentrum des Dorfes wieder. Er wurde mit Hilfe des Leaderprojektes, der Unterstützung der Sparkassenfinanzstiftung und dem Feuerwehr- und Heimatverein des Ortes wieder in Betrieb genommen. „Es war ein großer Akt“, erinnert sich Martina Schmidt, die Ortsteilbürgermeisterin.
„Fleiß und Kraft der Weißiger Bürger und des Vereins ist es schließlich zu verdanken.“Besonders dankt Martina Schmidt Herbert Zölsmann, der als Mitglied des Ortsteilrates und federführend seine ganze Liebe und seine Kenntnisse in dieses Projekt eingebracht hat.
Die Initiative zur Verschönerung soll in diesem Jahr mit einem Folgeprojekt fortgesetzt werden. „Wir sind dankbar und sehr glücklich, einen Partner an unserer Seite zu haben, mit dem wir das Anschlussprojekt umsetzen dürfen“, so die Ortsteilbürgermeisterin weiter.
Es handelt sich hierbei um den Buga-förderverein, der die Eigenförderung dieses Projektes dem Ortsteil abnimmt. Tobias Friedrich, der erste Vorsitzende des Vereins, ist über Frank Meißner von der Unteren Verkehrsbehörde der Stadtverwaltung darauf aufmerksam geworden. „Wir setzen uns seit zwanzig Jahren für das Erbe der Zeit des Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg ein“, betont Friedrich. „Die Erhaltung der Natur, die Verschönerung der Orte und die Verbindung mit den Menschen der Region stehen daher bei uns immer im Fokus. Derartige Projekte gehören einfach dazu.“
Neben dem Leader-projekt Klimaerlebnispfad in der Neuen Landschaft Ronneburg bekam der Verein auch für das Wökea-projekt in Weißig grünes Licht von der Jury. Bei Leader handelt sich um eine Förderung der ländlichen Räume durch die Europäische Union. Finanziert werden die Projekte aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds sowie Mitteln des Freistaates Thüringen. Genau 21.002,91 Euro stehen im Förderantrag, davon trägt der Verein den kompletten Eigenanteil von 5250 Euro. Die Mittel stammten aus Spenden und den Beiträgen der Mitglieder, so Friedrich.
Doch was bedeutet Wökea? Die Abkürzung steht für „Weißiger Ökologisches Kommunikations- und Entspannungsareal“. Dahinter verbirgt sich ein begrünter Wasserlauf vom Brunnen bis zum Himmelsteich mit natürlichen funktionalen Details.
Ein kleines Kneippbecken, Wasserspiele, eine Rundbank für die Dorflinde, das Figurenspiel „Mensch ärgere dich nicht“und eine attraktive Einlauftreppe für den Himmelsteich sind vorgesehen. Der Ortsteilrat sorgt im Zuge der Arbeiten für ein Entenparadies auf dem Himmelsteich und eine Hühner-kirch-alm im Dorfzentrum.
„Wir möchten mit der Verschönerung viele Spaziergänger, Radfahrer und Schulklassen für diese Erlebnislandschaft begeistern“, hofft Martina Schmidt. Seit Anfang September
wird nun gebaut. Den Zuschlag für das wirtschaftlichste Angebot erhielt die Firma Adelheid Meißner Gmbh aus Gera. Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Unser Ziel und unser Sinn ist es, dem Ort einen Zusammenhalt zu geben“, sagt Udo Kneisel, Mitbegründer des Feuerwehrund Heimatvereins Weißig.
Er lobt die Unterstützung von verschiedenen Stellen und freut sich, dass der Buga-förderverein mit im Boot sitzt. „Jahrelang waren wir hier in Weißig etwas abgehängt“, erinnert er sich, „doch mit unserer Ortsteilbürgermeisterin und der Mithilfe fast aller Anwohner haben wir in den letzten Jahren viel bewegt.“
Dabei meint er auch die Privatinitiativen bei der Pflege der Grünflächen und Blumenbeete im Zentrum des Ortes, bei denen sich die meisten Anwohner einbringen.