Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Vom ersten Ton an die Zuhörer fasziniert
Altenburger Publikum bedankt sich bei Martin Rost mit langanhaltendem Applaus
Es gibt Musiker, die ein gesamtes Konzert ohne einen einzigen Fehler, ohne den geringsten Tadel gestalten und dazu noch mit einem temperamentvollen und lebendigen Spiel ihre Zuhörer begeistern.
Zu dieser Kategorie zählt ohne Zweifel der Stralsunder Organist und Kirchenmusiker Martin Rost, der am Sonnabend bei seinem gut besuchten Debüt in der Altenburger Schlosskirche das Publikum von Anfang an faszinierte und fesselte.
Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht
Martin Rost gehört derzeit zu den herausragenden und profilierten norddeutschen Organisten. Er hat sich nicht nur durch sein perfektes Spiel einen internationalen Namen gemacht, sondern er publizierte darüber hinaus zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten über die norddeutsche Orgelmusik und Orgellandschaft.
Technisch brillant gespielt
Insofern war es naheliegend, dass er sein Konzert an der TrostOrgel mit Werken aus diesem Kulturkreis eröffnete, mit glanzvollen Kompositionen von Dietrich Buxtehude und Franz Tunder.
Mit technischer Brillanz und glitzernden Obertonklängen, bot er außerdem ein dreiteiliges Concerto des eher unbekannten Christoph Wolfgang Druckenmüller dar. Zu den Ruhepunkten in seinem Konzert gehörten einige sehr meditativ verinnerlichte Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach sowie des Bachschülers Johann Gottfried Müthel.
Vier fröhliche kleine Präludien
Aber auch Bachs kongenialer Zeitgenosse Georg Friedrich Händel kam nicht zu kurz. Von ihm erklangen drei mit Flötenund Trompetenklängen durchsetzten Voluntaries.
Eine Reverenz an den Altenburger Hoforganisten Johann Ludwig Krebs erwies Martin Rost am Ende seines Konzertes mit fröhlich und galant dahinsprudelnden vier kleinen Präludien, der fast ein wenig romantisch verträumten, melodiösen Fantasie im italienischen Stil sowie der von üppiger Klangpracht umrankten Fuge über den Namen Bach, ebenfalls von Krebs.
Die Zuhörer bedankten sich für Martin Rosts imponierendes Spiel mit intensivem und langanhaltenden Beifall, sodass er noch eine kleine Toccata seines barocken Amtsvorgängers an der Stralsunder Marienkirche, Johann Vierdanck, nachschob.