Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Bislang nur die PKW im Blick
Zum Beitrag „Brüssel will Aus für Benzinautos bis 2035“(OTZ, 15.7.2021).
Man kann als Bürger nur mit Sorge und bangem Blick in die Zukunft schauen auf das, was unsere Regierungen und die EU-Kommission sich für uns ausrechnen. Bis 2035 sollen keine Benziner, keine Dieselfahrzeuge mehr produziert werden und weitere 15 Jahre später jeglicher Verbrauch, Herstellung solcher Betriebsmittel beendet sein. Merkwürdigerweise richtet man den Blick dabei nur auf den PKW. Dabei gehört doch noch viel, viel mehr dazu, was von Verbrennungsmotoren betrieben wird. Da denke ich zum Beispiel an Millionen Motorräder, an Hunderttausende Motorboote, allein die vielen Transportfahrzeuge, vom Kleintransporter bis zu den 40-Tonnern, an die vielen Baumaschinen, Traktoren und Erntemaschinen der Bauern.
Auf unseren Wasserstraßen verkehren ebenso Fahrzeuge, die von Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Ist das nicht eine große Lüge, die uns da aufgetischt wird? Allein auch die Aussage, was das Heizen der Wohnungen und Einfamilienhäuser betrifft, die alle vom Öl oder Gas abhängig sind.
Gibt es da überhaupt Lösungen? Eine Zentralheizung mit ausschließlich Strom betrieben? Wie stellt man sich die Bundeswehr der Zukunft vor? Elektrisch betriebene Panzer kennt man nur aus Kinderzimmern.
Auf der einen Seite muss die Ladeinfrastruktur von Jahr zu Jahr mehr ausgebaut werden, was ja nicht nur das Aufstellen von Ladesäulen heißt, auf der anderen Seite werden Tankstellen, aber auch Raffinerien immer weniger gebraucht. Es wird sich kein Pächter mehr finden, der eine Tankstelle betreibt, die nichts abwirft und deren Zukunft besiegelt ist. Die Wege zum Tanken werden immer länger werden. Von den Spritpreisen ganz abgesehen. (gekürzt) Achim Sommer, Schwarzatal