Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Stunde der Harmonie zum Jubiläum
Konzert zu 100 Jahren Opernchor Gera
Dass eine enorme musikalische und darstellerische Bandbreite das Geschehen auf der Bühne bestimmen würde, war zu erwarten beim Konzert „100 Jahre Opernchor Gera“am Wochenende vor der Bühne am Park in der Elsterstadt. Und das Publikum wurde von der Darbietung nicht enttäuscht.
Das aktuelle Chor-Ensemble am Theater Altenburg-Gera sollte in Fortsetzung der stolzen Tradition möglichst überall zu Hause sein. Dass die gut zwanzig Damen und Herren aber bei ihrem Streifzug durchs Repertoire, der neben sämtlichen Bühnengattungen auch reizvolle Kostproben internationaler Folklore einschloss, immer sie selbst bleiben würden, das war nicht ausgemacht. Doch eben diesen Eindruck konnte das Publikum gewinnen.
Der Grazer Gerald Krammer sprühte vor Elan
Ob Gabriel Fauré oder Irving Berlin, Joseph Haydn oder Franz Léhar, eine emotionsgeladene türkische Liebesbeteuerung oder ein hymnisches koreanisches Heimatlied auf dem Programm standen – stets war man mit unverhüllter Freude und Liebe dabei und bot ein Bild angenehm berührender kollegialer Harmonie. Dass der Chordirektor Gerald Krammer seinen gewichtigen Anteil an solcher Ausstrahlung hat, darf vermutet werden. Der junge Grazer sprühte vor Elan, wartete mit einer flexiblen, facettenreichen Zeichengebung auf und war auch ein glänzender Moderator, wusste Geschichte und Bedeutung des Opernchors so charmant wie gehaltvoll zu würdigen.
Was erst im Laufe des Programms, bei dem Kapellmeister Yury Ilinov gewandt am Klavier begleitete, deutlich wurde und für zusätzliche Bewunderung sorgte: Das Ensemble hat zahlreiche höchst achtbare Solisten in seinen Reihen, was nicht zuletzt gekonnt gebotene Paradestücke aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Cosi fan tutte“und Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“unterstrichen.