Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Feinarbeit an der Harmonie
RB Leipzig will im Trainingslager in Saalfelden vor allem die vier Neuzugänge integrieren
So richtig beginnt für Jesse Marsch erst jetzt die Arbeit mit RB Leipzig. Am Sonntag reiste der sächsische Fußball-Bundesligist ins Trainingslager ins österreichische Saalfelden. Und endlich hat Marsch (fast) alle Spieler an Deck, mit denen er in zwei Wochen den scharfen Saisonstart mit der Pokal-Partie beim SV Sandhausen angehen will.
Trotz des Fehlens von zwölf EMund/oder Olympia-Teilnehmern ist Marsch aber schon jetzt zufrieden.
„Ich habe einige Erkenntnisse bekommen“, sagte der Coach nach dem zweiten Vorbereitungsspiel gegen Montpellier HSC (1:2).
Eine wichtige davon: RB hat ein großes Potenzial auch ohne die Nationalspieler der verschiedenen Nationen. Manch ein Trainer wäre froh, wenn er solch eine Startelf mit Namen wie Nordi Mukiele, Angelino, Dominik Szoboszlai, Kevin Kampl, Christopher Nkunku, Alexander Sörloth oder Hee-chan
Hwang in der Bundesliga aufs Feld schicken könnte.
Sie alle trainierten die vergangenen Wochen das neue RB-System, was mit hohem Pressing und schnellem Umschalten an alte Zeiten unter Ralf Rangnick erinnert, das aber auch Elemente des Nagelsmann-Stils beinhalten soll. „Sicherlich arbeiten wir Richtung Vergangenheit, spielen intensiv und vertikal. Aber wir können auch mit dem Ball umgehen“, beschrieb es
Marsch. In Saalfelden soll nun vor allem an der Harmonie der Mannschaft gearbeitet werden. Die Neuzugänge André Silva, Josko Gvardiol, Brian Brobbey und Mohamed Simakan müssen integriert werden, die Spieler müssen ein neues Selbstverständnis der Abläufe erarbeiten, Laufwege verinnerlichen. „Wir müssen mit einem guten Gefühl eng zusammenarbeiten. Wir erarbeiten uns, was wichtig ist in der kommenden Saison“, sagte Marsch.