Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Vorbei der Spaß
Um herauszufinden, dass jedes Dorf einen eigenen Charakter besitzt, hätte es die fünf Mitmachfeste nicht gebraucht. Doch ist das ja längst nicht alles, was an dem Förderprogramm hängt. Der spaßige Teil ist jetzt vorbei, nun beginnt die wirklich harte Arbeit für Maike Steuer. Sie hat das LandversorgtFörderprogramm Ende vorigen Jahres entdeckt, die Idee ausgearbeitet und ist damit auf die Gemeinde Nobitz zugegangen.
Nun gilt es, bis Ende November die Lehren aus den hunderten von Anregungen herauszuziehen. Die Online-Befragung, die sich an alle Nobitzer Einwohner richtet, läuft daher noch weiter. Wenn das Konzept überzeugt, wie die dörfliche Nahversorgung in der Gemeinde künftig aussehen soll, könnte bestenfalls eine Anschlussfinanzierung durch das Bundesministerium folgen.
Aber auch so ist bereits ein Stein ins Rollen geraten. Die Menschen wurden wieder ermutigt, nach draußen zu gehen. Sich zu treffen, auszutauschen und sich Gedanken zu machen, wie sie sich das Zusammenleben eigentlich wünschen. Das ist der eigentliche Schatz, der hier gehoben wurde. Über die Zustände gemeckert ist schnell. Doch Vorschläge zu bringen, was verbessert werden soll, erfordert schon etwas mehr. Das Konzept ist beliebig übertragbar. Dazu braucht es gar kein Förderprogramm, nur ein paar Menschen im Ort, die zusammen ein Grillfest organisieren.