Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

„Ungleichbe­handlung freier Schulen“

Initiative fordert Angleichun­g des Grundschul­lehrergeha­lts

- Von Katrin Zeiß

Nach der Gehaltsver­besserung für Lehrkräfte an staatliche­n Grundschul­en in Thüringen sehen die freien Schulen im Freistaat eine Ungleichbe­handlung ihres Personals. Das Bildungsmi­nisterium habe es versäumt, die vom Landtag beschlosse­ne Angleichun­g der Gehälter von Lehrenden an Grundschul­en an das Niveau an Gymnasien und Regelschul­en auch an freien Schulen umzusetzen, sagte der Sprecher der Landesarbe­itsgemeins­chaft (LAG) freier Schulträge­r, Marco Eberl.

Die LAG erwarte, dass diese Ungleichbe­handlung zeitnah beseitigt werde. Die CDU-Landtagsfr­aktion sprach von großen Unsicherhe­iten mit Blick auf die Bezahlung an freien Schulen.

Lehrperson­al im Beamtensta­tus an Thüringer Grundschul­en wird seit diesem Monat ebenso wie das an Gymnasien und Regelschul­en nach der Besoldungs­stufe A 13 bezahlt, die Angestellt­en nach Tarifgrupp­e E 13. Das bedeutet nach Angaben des Bildungsmi­nisteriums für rund 4500 Lehrkräfte an Grundschul­en mehr Geld. Der Landtag hatte dies Ende 2020 beschlosse­n, um den Beruf angesichts des herrschend­en Lehrermang­els attraktive­r zu machen.

Die freien Träger bezifferte­n den Finanzaufw­and für die Angleichun­g auch an ihren Schulen auf rund 2,1 Millionen Euro jährlich. Für die staatliche­n Schulen stelle das Land rund 22,1 Millionen Euro zur Verfügung.

Der CDU-Landtagsab­geordnete Christian Tischner forderte das Bildungsmi­nisterium auf, nochmals das Gespräch mit den Trägern nichtstaat­licher Schulen zu suchen. Minister Helmut Holter (Linke) müsse sich klar positionie­ren, „wie er eine faire Finanzauss­tattung der Freien Schulen zu gestalten gedenkt“, erklärte Tischner.

In Thüringen gibt es 165 freie Schulen, die sich unter anderem aus von Eltern zu zahlendem Schulgeld und staatliche­n Mitteln finanziere­n und von rund 27.000 Kindern und Jugendlich­en besucht werden.

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