Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Prozess um brennendes Auto im Carport
Ex-Ehefrau im Verfahren beschuldigt
Das Landgericht Gera verhandelt seit Dienstag gegen eine 59-jährige Beschuldigte aus Gera: Sie soll das Auto und den Carport ihres geschiedenen Mannes in einem Ort im Saale-Holzland-Kreis in Brand gesetzt haben. Zudem legt ihr die Staatsanwaltschaft zur Last, mehrere Anwohner im Raum Kahla durch verbale Beleidigungen und Sachbeschädigungen belästigt zu haben.
Die Beschuldigte leidet laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft unter einer psychischen Erkrankung. Die erste Strafkammer unter Vorsitz von Uwe Tonndorf verhandelt die Tatvorwürfe daher in einem Sicherungsverfahren. Sollten sich die Tatvorwürfe bestätigen, muss die Gerichtskammer darüber entscheiden, ob weiterhin eine Gefahr von der Frau ausgeht, und sie gegebenenfalls dauerhaft in die forensische Psychiatrie einweisen.
Die erste Strafkammer entschied auf Antrag des Nebenklagevertreters Sebastian Vinzens auf Wunsch des Ex-Mannes, die Öffentlichkeit aus dem Verfahren auszuschließen. Oberstaatsanwalt Gerd Michael Schultz hatte zuvor erklärt, dass er keine Gründe sieht, die Öffentlichkeit aus dem Prozess ausschließen. Verteidiger Andreas Wiese sagte in Absprache mit der Beschuldigten, dass die Öffentlichkeit allenfalls punktuell ausgeschlossen werden sollte. Laut dem Vorsitzenden Richter Uwe Tonndorf muss der dauerhafte Ausschluss aber erfolgen, wenn die Nebenklage dies verlange.
Fünf weitere Verhandlungstage sind angesetzt.