Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Messegeschäft läuft wieder an
Der Lockdown hat monatelang für leere Hallen gesorgt. 88 Veranstaltungen in Erfurt
Das Messegeschäft in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt läuft mit gebremstem Schwung wieder an. In allen drei Bundesländern stehen bis Jahresende noch zahlreiche Messen, Tagungen und auch Events wie Konzerte in den Terminplänen, wie eine Umfrage ergab. Allerdings sehen die Messebetreiber noch viele Fragezeichen und rechnen eher zögerlich mit einer Normalisierung des Geschäftes.
Die Messe Erfurt GmbH hat für 2021 insgesamt 88 Messen, Kongresse und Events auf dem Terminplan. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 187, voriges Jahr noch 124. Die Durchführung sei in nächster Zeit „noch mit vielen Fragezeichen versehen, da immer noch Änderungen in der Genehmigungspraxis speziell bei Großveranstaltungen erwartet werden müssen“, erklärte Sprecherin Isabell Schöpe. Die langen Vorlaufzeiten von mindestens sechs bis zwölf Monaten erschwerten das Wiederanlaufen des Messegeschäfts.
Für die Zukunft gehen die Erfurter davon aus, dass Messen als Austauschplattform für den persönlichen Kontakt eine wichtige Rolle spielen werden. „Besucher und Aussteller sehnen sich nach Live-Begegnungen“, so Schöpe. Regionale Messen würden schneller wieder aufleben als große internationale Veranstaltungen. Durch die vielen Verschiebungen 2020 und 2021 jage zudem im Konzertbereich nächstes Jahr ein Event das nächste.
Funke-Medien Thüringen richtet am Donnerstag, dem 23. September, im Parksaal des Erfurter Steigerwaldstadions die Kongressmesse „Bildung. Digital“aus. 40 Aussteller
haben ihr Kommen bereits zugesagt.
In Sachsen sind seit Juni wieder Messen und Kongresse erlaubt. Die Leipziger Messe hat dieses Jahr rund 120 Veranstaltungen im Terminplan stehen. Dies sei ein Drittel eines normalen Jahres, erklärte Sprecher Andreas Knaut. Wie nach der Zwangspause 2020 geht es auch in diesem Jahr im September wieder mit den Messen Cadeaux und Midora sowie Floriga Autumnal los. 2021 werde erneut ein sehr schwieriges Jahr. Derzeit werde nur noch mit einem Drittel des sonst üblichen Umsatzes gerechnet. Die Messe in Dresden plant in diesem Jahr rund 60 Veranstaltungen – halb so viele wie vor Beginn der Pandemie. Zudem nähmen weniger Menschen daran teil, wie Geschäftsführer Ulrich Finger mitteilte. Die Messe Dresden werde dementsprechend auch nur die Hälfte des Jahresumsatzes erwirtschaften, rund 3,5 Millionen Euro.
In Magdeburg stehen ab August sechs Veranstaltungen im Messekalender. Die Messe in Halle bereitet derzeit „normal und planmäßig“Veranstaltungen für das erste Quartal 2022 vor. „Die Akzeptanz seitens der Aussteller ist sehr gut, zu lange musste auf Präsenzveranstaltungen verzichtet werden“, so Sprecherin Sarah Burkhardt. Onlineformate als Ersatz hätten vielerorts nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Bis Ende des Jahres stehen in Halle noch zahlreiche Veranstaltungen im Kalender – von einer TattooConvention bis zum Trödelmarkt. Nur für die Saale-Messe im Herbst sei das Ende des Veranstaltungsverbotes zu spät gekommen. Die Zeit zur Vorbereitung wäre zu knapp geworden, so Burkhardt.