Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Vom Landei zum „Traumschif­f “-Kapitän

Als Sänger, Moderator und Schauspiel­er ist Florian Silbereise­n omnipräsen­t. Heute wird er 40 Jahre alt

- Von Britta Schultejan­s

Florian Silbereise­n wird der Nachfolger von Dieter Bohlen. Die Schlagzeil­e aus dem Juni ist eigentlich keine. Zwar war damals durchaus neu, dass Silbereise­n den etwas in die Jahre gekommenen Pop-Titan als RTL-Juror bei „Deutschlan­d sucht den Superstar“beerbt. Aber dass er inzwischen mindestens genau so bekannt ist wie der frühere Modern TalkingSän­ger, mindestens genau so omnipräsen­t und sogar noch viel häufiger auf den Titelblätt­ern des Boulevard zu finden, das ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Heute wird Silbereise­n 40 Jahre alt. Was, schon? – könnte man fragen. Schließlic­h sieht er noch ganz frisch aus. Oder auch: Was, erst? Denn Silbereise­n ist schon so lange im Schlagerge­schäft, dass sich das eigentlich länger anfühlt als 40 Jahre. Seinen Geburtstag feiert er dann auch standesgem­äß auf der Bühne: Am 14. August zeigt das Erste „Die große Schlagerst­randparty zum Geburtstag“. Mit großen, silbernen Luftballon­s ist Silbereise­n auf dem Bild zur Ankündigun­g zu sehen: einer 40 für den runden Geburtstag und einer 30 für sein Bühnenjubi­läum von drei Jahrzehnte­n. „Ich bin ein absolutes Landei“, sagte Silbereise­n, der aus der Nähe von Passau stammt, kürzlich dem Magazin „Bunte quarterly“. „Raus aus der Heimat und hinaus in die große Stadt? Diesen Moment gab es bei mir nie. Im Gegenteil.“Als Jugendlich­er habe er auf Dorffesten, Hochzeiten und Geburtstag­en gespielt und sei damit glücklich gewesen. „Dass ich irgendwann auf den ganz großen Bühnen stehen darf, war vielleicht ein Traum, aber nicht mein Plan.“

2002 moderierte er seine ersten Fernsehsen­dungen, 2004 hatte er seine erste Samstagabe­ndshow – mit gerade einmal 22 Jahren und großen, ausladende­n Gesten. Als Nachfolger von Carmen Nebel moderiert er regelmäßig die „Feste“-Shows rund um Volksmusik und Schlager, mit denen er auch auf Tournee geht. Er hat in einem Film mit dem sprechende­n Titel „König der Herzen“mitgespiel­t, die männliche Hauptrolle in dem Musical „Elisabeth“in Stuttgart gegeben – und im Laufe der Jahre mit erfreulich­em Ergebnis an seiner lange Zeit etwas altertümli­ch anmutenden 80er-Jahre-Frisur gearbeitet. Seit 2019 ist er als Nachfolger von Sascha Hehn sogar der jüngste Kapitän in der langen Geschichte des ZDF-„Traumschif­fs“. Eine Rolle, die ihm auch Spott eingebrach­t hat – nicht nur von Zuschauern, sondern auch von Kollegen. „Der Gegenwind war von Anfang an und immer wieder stark“, schreibt das Erste in der Ankündigun­g der Geburtstag­sshow. „Aber er hat es trotzdem geschafft.“Gerade erst hat er seinen Vertrag als Kapitän Max Parger bis 2024 verlängert.

Nach Angaben auf seiner Internetse­ite ist er nicht nur im Deutschen Historisch­en Museum in Berlin vertreten, sondern auch im Haus der Geschichte in Bonn – neben Caterina Valente, Roy Black, Heino und Udo Jürgens als einer der größten deutschen Schlagerst­ars. Den heute wohl größten Schlagerst­ar der Republik nannte Silbereise­n jahrelang seine Lebensgefä­hrtin: 2008 machten er und Helene Fischer ihre Beziehung öffentlich. Bis zu ihrer 2018 bekannt gegebenen Trennung galten sie als Traumpaar.

Seit der Trennung ist Silbereise­n offiziell Single. Über sein Liebeslebe­n spricht er ungern bis gar nicht: „Sie verstehen sicher, dass ich über mein Privatlebe­n lieber mit meinen Freunden rede.“Skandale gibt es nicht – zumindest keine, von denen man weiß. Die einzige halbwegs pikante Geschichte, die mal über ihn bekannt wurde, ist eigentlich nicht der Rede wert: 2010 entschuldi­gte er sich dafür, dass er nach ein paar Glühwein zu viel auf dem Passauer Weihnachts­markt so laut geworden war, dass die Polizei gerufen wurde. Damals war er 29. Mit 40 und als „Traumschif­f“-Kapitän passiert ihm das bestimmt nicht mehr.

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FOTO: PETER KNEFFEL / DPA Florian Silbereise­n feiert heute seinen 40. Geburtstag.

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