Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Nicht nur Arzt, sondern auch Vaterfigur
Der ehemaliger Geraer Sportmediziner Dr. Rainer Möckel wird heute 80 Jahre alt
Medizinalrat Doktor Rainer Möckel war über Jahrzehnte in der Geraer Sportwelt der Ansprechpartner Nummer eins bei Sportverletzungen. Jeden, der ein Wehwehchen hatte, führte sein Weg in die Praxis des Allgemeinmediziners und Sportarztes neben der alten Panndorfhalle. Heute wird der gebürtige Dresdner in Überlingen am Bodensee 80 Jahre alt.
Bis zum 31. August 2003 war der verheiratete Vater dreier Kinder in Gera tätig. Unter anderem war seine Praxis Ausbildungseinrichtung für Allgemeinmediziner der Friedrich-Schiller-Universität Jena, deren Studenten übernommen werden wollten. Aus diesem Kreis kam auch sein späterer Nachfolger in seinen Räumen, Dr. Rayk Forgber.
Mit 17 hatte Rainer Möckel in Dresden sein Abitur abgelegt, mit 23 Jahren das Staatsexamen gemacht. 25 Jahre lang war der „Doc“Mannschaftsarzt der Oberliga- und Ligamannschaft von Wismut Gera. Ehrenamtlich und unentgeltlich, versteht sich. 20 Jahre lang, bis zu seinem 70. Lebensjahr, war Dr. Möckel für den DFB im südlichen Bereich der 1. und 2. Liga als Dopingkontrollarzt verantwortlich.
„Ich war in den Bundesligastadien bekannt wie ein bunter Hund“, meint der heutige Rentner. Das ist er übrigens erst seit einem Jahr. Bis dahin war er als Dozent für Orthopädie und Sportmedizin, als Professor und Ärztlicher Leiter an einer privaten Hoch- und Fachschule in Friedrichshafen tätig. Jetzt lässt er es ruhiger angehen, auch die Fahrten nach Gera zum Wismut-EhemaligenTreffen sind ihm zu weit. „Ich denke immer gern daran zurück“, will der ehemalige Mannschaftsarzt aber alle seine Schützlinge der verschiedensten Generationen, stellvertretend Matthias Kaiser, Matthias Jacob, Heinz Zubek, Udo Korn, Heiko Riedel, die Gottschalks, Bernd Wiegner, die Klammts, Thomas Schmiecher, Steffen Zipfel, Ulli Göhr, Jochen Srp, Ulli Oevermann, Andreas Rosenkranz oder Gerd Struppert gegrüßt wissen. Nicht zu vergessen aber auch Sportler anderer Sportarten wie die Radsportler Lutz Haueisen und Olaf Ludwig oder die Boxer Enrico Richter, Lothar Bieber, Ulli Kaden und Jürgen Fanghänel, die allesamt von ihm betreut wurden. „Er war nicht nur Arzt, sondern auch Mensch“, sagt Andreas Rosenkranz, der ehemalige Wismut-Ligaspieler. „Er war wie ein Vater für mich.“