Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Junioren-WM als Zugabe

Mit Bronze bei der Junioren-EM feiert der Greizer Bundesliga­ringer Richard Schröder seinen ersten großen Erfolg

- Von Andreas Rabel

Richard Schröder kommt aus einer Ringerfami­lie. Also lag es nahe, dass auch er auf die Matte ging. Der Verein: SV Luftfahrt Berlin. Trainer Norbert Klein, später Olaf Bock. „Mich musste keiner überreden. Ringen ist meine Sportart“, sagt der 20-Jährige. Warum? Das könne er gar nicht beschreibe­n, dieses Gefühl auf die Matte zu gehen, zu kämpfen, und „dann den Sieg auszukoste­n“. Dazu hatte der Freistilri­nger schon reichlich Gelegenhei­t, holte sich in den Nachwuchsk­lassen einen deutschen Meistertit­el nach dem anderen. Was lag da nahe, von Berlin nach Luckenwald­e zu wechseln. Richard

Schröder stellte sich den höheren Trainingsa­nforderung­en, machte Abitur, beginnt im Oktober in Potsdam ein Pädagogik-Studium. Auch bei den Junioren setzte sich der Freistiler durch und qualifizie­rte sich für die Junioren-EM. Im Juni nun gelang ihm der große Wurf. „Die EM war in Dortmund, das war schön“, sagt er, aber eben ohne Zuschauer, das sei schon komisch gewesen, keine Unterstütz­ung von den Rängen, die Familie, die Freunde, keiner durfte in die Halle.

Umso schöner der Überraschu­ngsempfang in Luckenwald­e. Alle waren da und feierten ihn. Vor dem EM-Turnier in Dortmund waren die Junioren-Auswahlrin­ger zur Sportschul­e Hennef gefahren, Feinschlif­f,

die letzten Gramm abnehmen bis zum Gewichtsli­mit von 79 Kilogramm. In die EM startete er mit einer Niederlage gegen Georgios Kougioumts­idis, gab gleich eine Vierer-Wertung ab, rannte dem Rückstand hinterher, wurde gekontert, verlor 4:13. „Zum Glück kam der Grieche ins Finale und ich konnte in der Hoffnungsr­unde weiter ringen und mich für das kleine Finale qualifizie­ren“, sagt Rickard Schröder. Beim 2:1 gegen den Ukrainer Viktor Kupa zeigte er eine reife Leistung, hielt den Gegner auf Abstand, unterband gegnerisch­e Aktionen, ließ seiner Freude über den ersten internatio­nalen Medailleng­ewinn freien Lauf.

Die Titelverte­idigung bei den

Deutschen Juniorenme­isterschaf­ten am Wochenende war ein Zwischenst­opp auf den Weg nach Russland, in Ufa findet die Junioren-WM statt. Spätestens am 11. September möchte er zur Greizer Bundesliga­mannschaft stoßen. Leicht sei ihm der Wechsel zum RSV Rotation nicht gefallen, er wird weiter in Luckenwald­e bei Michael Kleinschmi­dt und Andreas Zabel trainieren, doch die Aussicht in der Bundesliga gegen deutsche und internatio­nale Gegner zu kämpfen, das zog. In Brandenbur­g kämpft kein Verein erstklassi­g. „Ich möchte mich weiterentw­ickeln und mit Greiz Bundesliga­siege feiern“, sagt der 20-Jährige, der erst am Anfang seines ringerisch­en Weges steht.

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FOTO: DRB Bronze: Richard Schröder schreit seine Freude heraus.

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