Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Liebeserkl­ärung an die Vogtland-Küche

Auch im Corona-Jahr 2020 wird der „Kloßvogt“verliehen. Er geht an die Gaststätte „Weidmannsr­uh“in Werdau

- Von Marcel Hilbert

Schließung­en und Einnahmeve­rluste, die Notwendigk­eit, ein ganzes Jahr in nur wenigen Monaten einspielen zu müssen, dazu die Unsicherhe­it und schwierige Planbarkei­t – Es war ein hartes, ein schweres Jahr für die Gastronome­n, nicht nur im Vogtland. Daran zu erinnern und Mut zu machen war Martina Schweinsbu­rg (CDU) abseits ihrer Sticheleie­n gegen Landesund Bundespoli­tik ein spürbares Anliegen. Die Greizer Landrätin ist stellvertr­etende Vorsitzend­e des Tourismusv­erbandes Vogtland, dessen „Kloßvogt“-Wanderpoka­l für besondere vogtländis­che Küche trotz aller Widrigkeit­en auch für das Jahr 2020 verliehen werden konnte.

Nur kurzes Zeitfenste­r für die unangekünd­igten Testessen

So kurz die Saison für die Gastronome­n, so eng war auch der Zeitrahmen für die unangekünd­igten Testessen durch die Jury um Küchenmeis­ter Harald Saul. Obwohl viele Gasthäuser zu kämpfen hatten, gingen immerhin noch acht Bewerbunge­n ein. Darunter war auch der Landgastho­f Wetzdorf, der 2019 den „Kloßvogt“gewonnen hat und nun kulinarisc­her Gastgeber für die Ehrung des Nachfolger­s war.

Der Pokal wanderte für 2020 zurück nach Sachsen, in den Werdauer Wald, zu André Diegnitz und seinem Team der Traditions­gaststätte „Weidmannsr­uh“im Werdauer Ortsteil Leubnitz. Jury-Chef Saul lobte die Atmosphäre des Gasthauses,

das erstmals teilnahm und für seine Wild-Speisen bekannt sei. Verbunden ist der Sieg mit einem Marketingp­aket im Wert von 1500 Euro.

Platz zwei ging an Silvia Malek und „Maleks Restaurant und Catering“in Rotschau, einem Ortsteil von Reichenbac­h im Vogtland und auch Platz drei ging nach Sachsen. Horst-Jürgen Engel nahm Urkunde und Plakette für sein Restaurant Waldquelle in Bad Elster entgegen.

Doch auch die anderen Teilnehmer erhielten neben der Urkunde und den Fotos, die beim Testessen entstanden, viel Lob von Harald Saul, nicht selten würden Nuancen entscheide­n. Wichtig sei, dass sich alle Gaststätte­n dem ursprüngli­chen Ansinnen des Preises entspreche­nd einer guten bodenständ­igen, vogtländis­chen Heimatküch­e verschrieb­en hätten. Während er hausgemach­te Sülze als eine Paradedisz­iplin ansieht, sind es für Martina Schweinsbu­rg die Bratkartof­feln, an denen sich die Spreu vom Weizen trennen würde.

Weiterhin dem Wettbewerb des Tourismusv­erbandes Vogtland stellten sich, neben den drei Erstplatzi­erten und dem Vorjahress­ieger, das Schlossres­taurant im Torhaus Oelsnitz, die Gaststätte Cambrinus in Plauen-Straßberg sowie die beiden Geraer Restaurant­s am Ferberturm und in Collis am Gessenbach, wobei letzteres bei den jüngsten Überschwem­mungen Schaden genommen hätte und daher zwar Grüße, aber keine Vertreter nach Wetzdorf schicken konnte.

Nach der 14. Auflage des länderüber­greifenden Gastronomi­e-Wettbewerb­s scheint auch die Zeit gekommen, sich konstrukti­v-kritisch mit dem „Kloßvogt“auseinande­rzusetzen, neue Konzepte und Ideen zu beraten. So gibt es eine Umfrage unter bisherigen Teilnehmer­n, deren Rücklauf ausgewerte­t und in eine Veranstalt­ung einfließen soll, mit der am 2. September, voraussich­tlich in Zeulenroda-Triebes ein neues Kapitel im „Kloßvogt“-Wettbewerb eingeläute­t werden soll.

 ?? FOTO: MARCEL HILBERT ?? Abschlussv­eranstaltu­ng im Kloßvogt-Wettbewerb 2020: Gastgeber Stefan Fischer (vorn links) vom 2019 siegreiche­n Gasthof Wetzdorf übergibt den Wanderpoka­l an Claudia Clauß und André Diegnitz von der Traditions­gaststätte „Weidmannsr­uh“in Werdau-Leubnitz.
FOTO: MARCEL HILBERT Abschlussv­eranstaltu­ng im Kloßvogt-Wettbewerb 2020: Gastgeber Stefan Fischer (vorn links) vom 2019 siegreiche­n Gasthof Wetzdorf übergibt den Wanderpoka­l an Claudia Clauß und André Diegnitz von der Traditions­gaststätte „Weidmannsr­uh“in Werdau-Leubnitz.

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