Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Das Museum beschert Weihnachtsstimmung mit der traditionellen Krippenausstellung
Einmal um die ganze Welt – im Museum Burg Posterstein können Besucher aktuell auf Reisen gehen und dabei verschiedene Weihnachtsbräuche rund um den Erdball kennenlernen.
Von Europa direkt nach Nordund Südamerika, nach Afrika und Asien führt in diesem Jahr die traditionelle Weihnachtskrippen-Ausstellung in dem kleinen Regionalmuseum und damit auf fünf von sieben Kontinenten. „Leider nicht nach Australien und in die Antarktis, weil wir von dort bis dato noch keine Exponate in unserer Sammlung haben“, bedauert Museumsmitarbeiterin Franziska Huberty.
Der aktuelle Schau, die bis zum 9. Januar kommenden Jahres zu sehen ist, bietet so viel Sehenswertes, dass die Besucher in den Räumen der Sonderausstellung nicht nur viel erfahren und bestaunen können rund um die Krippe, sondern zugleich in echte Weihnachtsstimmung geraten.
Zur Postersteiner Kollektion – die 500 Exponate umfasst – gehören beispielsweise Weihnachtskrippen aus Israel, farbenfrohe Exemplare südamerikanischer Indios, Holzkrippen aus dem Bayrischen oder dem traditionsreichen Erzgebirge stehen neben tschechischen oder österreichischen Strohkrippen, afrikanischen Holzkrippen, deutschen Zinnkrippen, peruanischen Keramikkrippen und Krippendarstellungen aus Sri Lanka. Echte Hingucker sind ebenfalls dabei: So ein Exemplar aus Tansania vom
Stamm der Makonde oder die Glasfensterkrippe aus Taiwan.
Die Krippe als Motiv, das auf Posterstein immer wieder neu zu entdecken ist. Die unterschiedlichen Kulturen greifen es in ihrem jeweils typischen Stil auf, indem sie es mit eigenen Traditionen und Kulturelementen verknüpfen. So kommt es, dass Kamele und Lamas genauso neben der Heiligen Familie auftauchen, wie Füchse und Eulen. Manche Krippen leuchten bunt, während andere schlicht und einfarbig sind. Vor Ort typische Materialien wie Holz, Stein, Nuss, Kürbis, Stroh, Mais und verschiedene Stoffe kommen zum Einsatz.
Das Besondere an der aktuellen Schau ist zudem, dass sie auch eine sehr persönliche ist. So schildern Frauen und Männer in kleinen Geschichten und Anekdoten ihre Weihnachtstraditionserlebnisse unter anderem in Japan und Skandinavien. Oder sie erzählen davon, welche Erinnerungen sie mit einem der Ausstellungsstücke verbinden.
Wie die Spenderin einer alten Weihnachtspyramide aus dem Schlesischen, die als jüngstes Exponat die thematische Sammlung des Museums komplettiert. Die Pyramide begleitete die Frau seit ihrer Kindheit durch die Weihnachtszeit. Der von ihr gehütete Schatz hat eine besondere Geschichte, die die Geraerin erzählt.
Mit Weihnachtskrippen um die Welt geht es bis Ende des Jahres übrigens auch per Video. An jedem Sonntag im Advent stellt das Museum einen anderen Erdteil und die dortige Weihnachtstradition vor. Der Startschuss fiel mit Europa und dabei unter anderem mit dem Julbock, der in Skandinavien zur Weihnachtszeit dazu gehört, wie hierzulande der Weihnachtsmann.
Am zweiten Advent führt die Reise nach Südamerika, danach folgen Asien und Afrika. Für den 24. Dezember steht zudem eine Weihnachtsüberraschung ins Haus.