Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Windkraft-Urteil zunächst ohne Folgen für Gera-Aga

Im Geraer Ortsteil gab es lange Pläne für einen Windpark. Ein Urteil sorgte nun für Nachfragen beim Ortsteilbü­rgermeiste­r

- Von Marcel Hilbert

Das jüngste Urteil des Geraer Verwaltung­sgerichts zugunsten eines Windkraft-Betreibers im Landkreis Greiz und mögliche Auswirkung­en auf das Windkraft-Kapitel im Regionalpl­an Ostthüring­en hat auch die Einwohner im Geraer Ortsteil Aga beschäftig­t. Wie Ortsteilbü­rgermeiste­r Bernd Müller, der auch für die Liberalen im Stadtrat sitzt, bestätigte, gab es dazu schon einige Nachfragen an ihn.

Zur Erinnerung: Das Unternehme­n Tevaro hatte im Jahr 2016 den Bau und Betrieb von sechs Windenergi­eanlagen in Aga bei der Stadt Gera beantragt. Sie sollten Teil des sogenannte­n Energiedre­iecks Aga werden, das als Vorzeigepr­ojekt in Sachen erneuerbar­er Energien angekündig­t wurde. Im Januar 2021 hatte die Stadt den Antrag zu den

Windrädern allerdings abgelehnt. Die Stadt hatte im Regionalpl­an keine Windvorran­gfläche ausgewiese­n, auch nicht in Aga. So verkündete Tevaro im Februar die Einstellun­g beider Projekte, des Energiedre­iecks und des Windparks.

Das jetzige Urteil, das noch nicht rechtskräf­tig sei, habe erst einmal keine Auswirkung­en, sagt der Ortsteilbü­rgermeiste­r, der sich dazu bei der Stadtverwa­ltung Informatio­nen eingeholt habe. So sei ein Unterschie­d zum verhandelt­en Fall, dass der Antrag zu den Windkrafta­nlagen in Aga abgelehnt wurde und gegen diese Ablehnung kein Widerspruc­h eingelegt wurde. Die Entscheidu­ng, so Bernd Müller, sei daher rechtskräf­tig.

Zwar könne durch das Urteil womöglich noch einmal die Rechtmäßig­keit des Teilplans Wind im Regionalpl­an generell in Frage gestellt werden. Will aber jemand Windenergi­eanlagen in Aga erricht, müsse selbst dann ein neues Genehmigun­gsverfahre­n gestartet werden, wenngleich hier durch vorher erbrachte Untersuchu­ngen und Gutachten ein vereinfach­tes Verfahren reichen könnte. Eine Genehmigun­g, so habe man ihm erklärt, sei dann aber ebenfalls nur möglich, wenn der Teilplan Windenergi­e außer Kraft gesetzt würde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany