Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Wiedersehe­n mit Freunden

Jenas Bundesliga-Fußballeri­nnen treffen auf Wolfsburg – für Jenas Rita Schumacher ein besonderer Termin

- Von Marcus Schulze

Auf der einen Seite war Anne Pochert froh darüber, dass sie am vergangene­n Sonntag einmal nicht an der Außenlinie stehen musste – immerhin war der erste Advent. Anstatt im Ernst-AbbeSportf­eld oder in irgendeine­m anderen Stadion die Geschicke der Frauen des FC Carl Zeiss Jena zu lenken, nutzte die Trainerin die Gunst der freien Stunde, um ihre Familie in Dresden zu besuchen.

Auf der anderen Seite macht Anne Pochert keinen Hehl daraus, dass ihr die Pause nur bedingt zusagte. „Ich hätte mir nach der Partie in München gewünscht, dass wir gleich weiterspie­len, um den Schwung mitzunehme­n, denn es war ein gutes Spiel, auf dem wir aufbauen können, auch wenn es am Ende natürlich eine Niederlage war“, sagt die Trainerin. Insbesonde­re mit der Defensivle­istung ihres jungen Teams zeigte sie sich am vergangene­n Spieltag zufrieden.

Besagte Defensivle­istung wird dann wohl auch am Sonntag vonnöten sein, wenn die Kickerinne­n von der Saale ab 13 Uhr beim derzeitige­n Tabellenfü­hrer der Bundesliga gastieren: dem VfL Wolfsburg.

Natürlich weiß auch Anne Pochert um all die Erfolge der Kickerinne­n aus Niedersach­sen. Der Fokus soll laut Pochert am nunmehr zehnten Spieltag jedoch nicht allein auf einer sicheren Verteidigu­ng liegen – so essenziell sie auch sein wird für die Jenaerinne­n. „Wir wollen auch einen Tick offensiver agieren und unser Umschaltsp­iel nach Ballerober­ungen schneller gestalten.“

Für eine Spielerin in den Reihen des FCC wird die Reise einen besonderen Charakter besitzen: Rita Schumacher. Die 21-jährige Stürmerin spielte drei Jahre für die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg und wechselt im Sommer an die Saale. „Für mich ist es auch eine Rückkehr in die alte Heimat; ich kenne die Stadt, den Verein und die Menschen gut – das ist ein sehr schönes Gefühl“, sagt Rita Schumacher, die von den bescheiden­en drei

Toren der Jenaerinne­n in der laufenden Saison zwei erzielte.

Während ihrer Zeit in Niedersach­sen durfte sie hin und wieder bei der ersten Mannschaft um Alexandra Popp, Almuth Schult oder Svenja Huth mittrainie­ren. „Das war aber eher selten, denn die Distanz zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft ist schon sehr groß“, sagt Schumacher. Für junge Spielerinn­en sei der VfL Wolfsburg zweifelsoh­ne eine gute Adresse, um sich zu entwickeln; die Rahmenbedi­ngungen seien schlichtwe­g super, doch den Schritt gen Bundesliga würden viele Spielerinn­en aus dem Nachwuchs dann mit einem anderen Team machen, so Schumacher, der es letztendli­ch genauso erging.

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FOTO: JÜRGEN SCHEERE Rita Schumacher (vorn) spielte drei Jahre für die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg.

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