Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Zwischen Dortmund und dem FC Bayern geht es um Prestige – und die Tabellenfü­hrung

- Von Holger Schmidt

Endlich wieder ein echtes Gipfeltref­fen! Nach Jahren der Alleinherr­schaft des FC Bayern München erlebt die Fußball-Bundesliga am heutigen Samstag wieder einen Liga-Hit auf Augenhöhe. Im absoluten Top-Spiel des Serienmeis­ters beim Erzrivalen Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Sky) geht es diesmal nicht nur um Stolz und Prestige, sondern auch um die Tabellenfü­hrung. Entspreche­nd gab es im Laufe der Woche auch die ein oder andere Kampfansag­e aus beiden Lagern. „Die sollen ruhig mal kommen“, frohlockte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nahm den Ball auf: „Das war schon offenes Visier.

Aber wir werden kommen, das kann ich verspreche­n.“

Mit nur einem Punkt Vorsprung gehen die vom Corona-Wirbel geschüttel­ten Münchner in das Duell vor nur 15.000 Zuschauern – ohne ihren Leader Joshua Kimmich und möglicherw­eise auch ohne dessen kongeniale­n Partner Leon Goretzka. Der BVB ist somit die große Hoffnung aller neutralen Fans, die ein Ende der neun Jahre dauernden Titel-Serie der Münchner erhoffen.

Erling Haaland ist nach insgesamt 40 Tagen Verletzung­spause nicht fit für 90 Minuten, wohl aber für die Startelf. Und damit bereit für den heiß erwarteten Torjäger-Gipfel mit Robert Lewandowsk­i, der nach dem verpassten Ballon d’Or zwischen Frust und Trotz pendelt.

Das Duell zieht nicht nur BVBund Bayern-Fans in ihren Bann. „Für die Liga sind das ganz tolle Voraussetz­ungen. Man kreidet der Bundesliga oft an, dass es vielleicht nicht so spannend ist. Morgen Abend um 18.30 Uhr wird es sehr spannend“, sagte Nagelsmann und gab zu: „Ich habe gemerkt, dass ich einen Tick angespannt­er war als vor anderen Spielen.“Das verspürte auch sein Kollege Marco Rose. „Am Samstag wird nicht zwingend die Meistersch­aft entschiede­n“, sagte er: „Aber es ist ein Spiel mit Signalwirk­ung.“Die letzten sechs Duelle gewannen allesamt die Bayern.

Wir waren so lange nicht erfolgreic­h“, sagte Rose, der den FC Bayern in seinen beiden Jahren in Mönchengla­dbach aber in beiden Heimspiele­n

besiegt hatte: „Wir haben es geschafft, bis hierhin dranzublei­ben. Jetzt haben wir sie in unserem eigenen Stadion und wollen versuchen, ihnen weh zu tun.“Am besten wohl durch Haaland. „Wir versuchen, ihn zu stoppen“, sagte Nagelsmann. „Die gleiche Aufgabe hat der BVB: den besten Stürmer der Welt zu stoppen.“Beide Mannschaft­en gehen mit breiter Brust in den absoluten Liga-Hit. „Das ist ein spezielles Spiel“, sagte Bayerns Leroy Sané: „Wir wollen jedem zeigen, dass wir die Nummer eins sind.“

Dass statt der erhofften 67.000 letztlich nur 15.000 Zuschauer in Dortmund dabei sein können, findet Rose „bitter“. Auch Nagelsmann erklärte, er würde lieber vor vollem Haus spielen.

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