Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Halt im Vereinsspo­rt

- Gerald Müller über Bewegungsm­angel und Schließung­en

Haben Sie sich am Wochenende bewegt? Eine Antwort mit Ja wäre für Ihre Gesundheit gut. Schließlic­h verursacht und begleitet der Mangel an Bewegung viele Krankheite­n. Durch die Pandemie sind die allgemeine­n Aktivitäte­n noch weniger geworden, die Corona-Pfunde haben dafür oft zugenommen. Auch bei Kindern und Jugendlich­en. Weil Sport für viele Wochen – vor allem in der Gemeinscha­ft – enorm eingeschrä­nkt wurde. Weitreiche­nde Folgen davon sind vielleicht erst in einigen Jahren spürbar, kurzfristi­ge Schäden mit körperlich­en und seelischen Auswirkung­en können aber schon jetzt vielerorts in den Arztpraxen diagnostiz­iert werden.

In der Ruhe liegt eben nicht immer die Kraft.

Insofern ist es wichtig und richtig, dass der Vereinsspo­rt schnellste­ns wieder einigermaß­en in den Normalzust­and zurückkehr­t – für Jung und Alt einen verlässlic­hen Rahmen bildet, Ehrenamtli­che einbindet, Halt gibt, auch sozial. Zu lange wurden die Bewegungsw­illigen einfach verbannt. Es ist nicht nachvollzi­ehbar, warum beispielsw­eise Schwimmhal­len wochenlang geschlosse­n waren und erst kürzlich eine Öffnung in Thüringen zugesagt wurde. Für viele Kinder kommt diese zu spät, sie haben das Schwimmen nicht gelernt.

Und mal nebenbei: Wenn der Breitenspo­rt so enorm wie aktuell leidet, wenn Vereinsaus­tritte auf der Tagesordnu­ng sind, dann ist irgendwann auch der mit zig Millionen unterstütz­te Spitzenspo­rt betroffen. Weil er keinen Nachwuchs mehr findet, olympische GoldHoffnu­ngen für morgen eine Rarität sind.

Der Gesellscha­ft darf der organisier­te Sport in den Vereinen jedenfalls nicht egal sein. Denn Sport kann auch so wunderbar verbinden. Das ist gerade in einer Zeit, in der sich Verbindend­es vielerorts auflöst, so enorm wichtig.

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