Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Halt im Vereinssport
Haben Sie sich am Wochenende bewegt? Eine Antwort mit Ja wäre für Ihre Gesundheit gut. Schließlich verursacht und begleitet der Mangel an Bewegung viele Krankheiten. Durch die Pandemie sind die allgemeinen Aktivitäten noch weniger geworden, die Corona-Pfunde haben dafür oft zugenommen. Auch bei Kindern und Jugendlichen. Weil Sport für viele Wochen – vor allem in der Gemeinschaft – enorm eingeschränkt wurde. Weitreichende Folgen davon sind vielleicht erst in einigen Jahren spürbar, kurzfristige Schäden mit körperlichen und seelischen Auswirkungen können aber schon jetzt vielerorts in den Arztpraxen diagnostiziert werden.
In der Ruhe liegt eben nicht immer die Kraft.
Insofern ist es wichtig und richtig, dass der Vereinssport schnellstens wieder einigermaßen in den Normalzustand zurückkehrt – für Jung und Alt einen verlässlichen Rahmen bildet, Ehrenamtliche einbindet, Halt gibt, auch sozial. Zu lange wurden die Bewegungswilligen einfach verbannt. Es ist nicht nachvollziehbar, warum beispielsweise Schwimmhallen wochenlang geschlossen waren und erst kürzlich eine Öffnung in Thüringen zugesagt wurde. Für viele Kinder kommt diese zu spät, sie haben das Schwimmen nicht gelernt.
Und mal nebenbei: Wenn der Breitensport so enorm wie aktuell leidet, wenn Vereinsaustritte auf der Tagesordnung sind, dann ist irgendwann auch der mit zig Millionen unterstützte Spitzensport betroffen. Weil er keinen Nachwuchs mehr findet, olympische GoldHoffnungen für morgen eine Rarität sind.
Der Gesellschaft darf der organisierte Sport in den Vereinen jedenfalls nicht egal sein. Denn Sport kann auch so wunderbar verbinden. Das ist gerade in einer Zeit, in der sich Verbindendes vielerorts auflöst, so enorm wichtig.