Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Hoffnung auf ein bisschen Karneval

Viele Veranstalt­ungen fallen aus. Doch die Saison wird nicht abgesagt

- Von Gerald Müller

Zwei Wochen vor Rosenmonta­g will der Landesverb­and Thüringer Karnevalve­reine die Saison 2022 nicht komplett absagen. Dafür, so Verbandspr­äsident Michael Danz, sei die Situation in den einzelnen Regionen und Vereinen zu unterschie­dlich.

Allerdings mehren sich die Absagen: Thüringens größter KarnevalsU­mzug in Erfurt wurde genauso gestrichen wie die Veranstalt­ungen verschiede­ner Karnevalsv­ereine – unter anderem in Apolda, Gotha, Hirschberg, Langula und Wasungen. Auch die Jenaer Karnevalsv­ereine werden keine Februar-Veranstalt­ung abhalten. Zuletzt hatte der Jenaer Karnevals-Club 1953 alle Termine abgesagt, weil bei den derzeitige­n Corona-Auflagen kein Feiern möglich ist. Insgesamt gibt es im Freistaat 334 Vereine mit etwa 30.000 Mitglieder­n.

Nachdem 2021 die Saison schon weitgehend ausgefalle­n war, bezeichnet Danz die Lage als „sehr bitter“. Denn oftmals seien Monate lang Programme geplant, Büttenrede­n vorbereite­t oder Kostüme genäht worden. Aber noch habe er Hoffnung, dass entspreche­nd der Hygiene-Vorschrift­en „in kleinen Varianten oder im Außenberei­ch“Karneval hier und da mit viel Kreativitä­t stattfinde­n könne. Doch das würde wohl höchstens noch ein Drittel der Vereine planen. Manche auch nur online. „Das ist zwar immer noch besser als gar nichts. Allerdings fehlen dabei die Gäste und so auch die Interaktio­n zwischen Publikum und Bühne.“Eine Absage erteilt er einer Verlegung des Karnevals in den Sommer. „Wir haben eine Tradition, dass Fasching und Karneval als Brückenfes­t zur Fastenzeit am Aschermitt­woch endet. Das Ursprüngli­che sollten und wollen wir auch wahren“, sagt Michael Danz, der sonstige Aktivitäte­n der Vereine für ein geselliges Beisammens­ein außerhalb der fünften Jahreszeit aber ausdrückli­ch begrüßt.

Nach 21 Jahren als Präsident wird der 58-Jährige Erfurter im März beim Narrenkong­ress nicht wieder für das Amt kandidiere­n.

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