Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Rückfall in dunkle Zeiten?
Zum Beitrag „Marine-Chef stürzt über Putin-Spruch“(OTZ, 24.1.2022).
Darf es keine kritischen Stimmen mehr geben, weder zur Gesundheitspolitik noch wie in diesem Fall zur Außenpolitik? Es gehört schon ein gerüttelt Maß an Überheblichkeit und Realitätsverweigerung dazu, die in der zweiten Überschrift getroffene Aussage bezüglich des „Respektes auf Augenhöhe“als so weltfremd und gefährlich einzuordnen, dass man dafür sein Amt verliert. Wie sonst, wenn nicht auf Augenhöhe sollten Konfliktparteien miteinander umgehen? In Anbetracht zweier gegen Russland zu verantwortender Kriege sollten deutsche Politiker und Journalisten endlich damit anfangen, diese aggressive Rhetorik zu beenden und mit Vernunft und Weitsicht die Probleme dieser Welt lösen und beschreiben helfen. Wo sind wir hingekommen, wenn man aufgrund einer anderen Meinung und vielleicht eines „falschen“Parteibuches das Ende aller beruflichen Träume zu „verantworten“hat?
Das war zwar in der DDR oft genug Realität und der Grund für nur geringe Karrierechancen und in den 60er-Jahren in der BRD vielmals auch der Grund für „Berufsverbote“. Der angeblich vor 32 Jahren beendete Kalte Krieg lässt grüßen. Da war Deutschland vor über 40 Jahren schon mal viel weiter. Erleben wir hier die „Weiterentwicklung“der Meinungsfreiheit im 21. Jahrhundert und ist es nicht gleichzeitig ein Rückfall in dunkle Zeiten des 20. Jahrhundert?
Lothar Burghoff, Hummelshain
der USA aufgerüstet, da ja ein Angriff Russlands bevorstünde. Exakte Fakten gibt es natürlich nicht, aber die USA haben schon mehrere Kriege mit falschen Beweisen vom Zaun gebrochen.
Wenn diese einseitige Betrachtungsweise so weitergeht, so befürchte ich im Verlauf der momentanen Aufrüstung der Ukraine und den täglichen Drohungen des Westens militärische Konflikte. Man kann nur hoffen, dass endlich die Diplomatie die Oberhand gewinnt. (gekürzt)
Volkmar Beck, Greiz