Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Sturmflut setzt Fischmarkt unter Wasser
Orkantief „Nadia“fegt mit Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h über Norddeutschland hinweg
Sturmtief „Nadia“ist mit gefährlichen Böen über Norddeutschland hinweggefegt und hat mehrere schwere Unglücke verursacht. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu knapp 130 Stundenkilometern fegte „Nadia“in der Nacht zum Sonntag über viele Teile Norddeutschlands hinweg. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde auf Hallig Hooge (Kreis Nordfriesland) mit 127 km/h gemessen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagmorgen.
In Berlin ist ein Fußgänger von einem umstürzenden Wahlplakat tödlich verletzt worden.
In List auf Sylt, Kap Arkona auf Rügen und Glücksburg bei Flensburg wurden Spitzenwerte von 119 km/h gemessen. Allein in Hamburg gab es nach Angaben der Polizei Hunderte Einsätze. Eine schwere Sturmflut setzte den Fischmarkt im Stadtteil Altona unter Wasser. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli lag 2,84 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie eine Sprecherin mitteilte.
Im Hamburger Hafen fuhr sich ein Binnenschiff unter einer Brücke fest. Das Schiff sei beim Durchfahren mit dem Steuerhaus an der Freihafenelbbrücke hängen geblieben und habe sich verklemmt, sagte ein Polizeisprecher. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht. An Bord des Schiffes befanden sich demnach zwei Menschen. Die Unfallursache war zunächst unklar. Es sei möglich, dass sich der Kapitän wegen des steigenden Wasserstandes der Elbe verschätzt habe. Ein weiterer Vorfall ereignete sich 30 Kilometer vor der ostfriesischen Küste. Dort trieb ein unbeladener Frachter im Meer. Die Maschine sei zu schwach gewesen, um das Schiff gegen Wind und Wellen zu halten. Der Frachter sei nach etwa sechs Stunden gesichert worden.
Auch der Bahnverkehr war am Sonntagvormittag noch beeinträchtigt. Auf dem Abschnitt zwischen Stralsund und Ostseebad Binz fielen die ICE- und IC-Züge aus. Zwischen Bremen und Hamburg kam es zu Verspätungen, da der Streckenabschnitt nur eingleisig befahrbar war.