Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
„Die richtige Reaktion“
Tischtennis-Erstligist Post Mühlhausen bezwingt am Sonntag Neu-Ulm 3:0 und setzt Ausrufezeichen
Eine schnell gezogene Vorhand von Daniel Habesohn, ein über den Tisch gehender Abwehrball von Vladimir Sidorenko – dies war der Schlusspunkt einer überraschend einseitigen Partie des Post SV Mühlhausen gegen den TTC Neu-Ulm. Als ein Duell auf Augenhöhe hatte man die Begegnung gesehen. Doch nach nicht einmal zwei Stunden hatten die Thüringer ein Ausrufezeichen gesetzt – an die Liga und die an diesem Tag schwächelnde Konkurrenz.
Mit dem klaren 3:0 machte Post nicht nur die 0:3-Niederlage unter der Woche in Ochsenhausen vergessen, sondern stellte die Heimstärke einmal mehr unter Beweis. „Das war genau die richtige Reaktion auf Ochsenhausen. Wir haben das Spiel analysiert und uns wieder auf unsere alten Stärken konzentriert“, frohlockte Trainer Erik Schreyer.
Die von den Gästen getroffene Aufstellung hatte vor Spielbeginn durchaus für etwas Bauchschmerzen gesorgt, schien sie Neu-Ulm in eine gute Lage zu rücken. Doch mit dem ersten Spiel ließen die Mühlhäuser jeden Zweifel hinter sich. Dies zeigte sich bereits im Eröffnungseinzel zwischen Ovidiu Ionescu und Routinier Tiago Apolonia. Posts Rumäne war hellwach, dominierte den ersten Satz klar (11:5), ehe sich das Duell zu drehen schien. Apolonia führte 9:4, spielte gegen den mutiger werdenden Ionescu aber nicht zu Ende und gab den Durchgang tatsächlich noch 12:14 ab. Eine Steilvorlage, die Ionescu gerne annahm. Ein sehenswerter Ballwechsel zum 11:9 bedeutete den 3:0-Sieg.
Das 1:0 gab Irvin Bertrand Rückendeckung. Zwar verlor der junge Franzose gegen den überraschend auf Position eins aufgebotenen Ioannis Sgouropoulos Satz eins in der Verlängerung (11:13). Doch in der Folge setzte er sein Spiel konsequent um und setzte sich letztlich mit 3:1 sicher durch (11:3, 11:9, 11:6). Eine starke Vorstellung des Franzosen, der zuvor noch nie gegen den Griechen gewann.
Damit war die Bühne für Kapitän Daniel Habesohn bereitet, der es mit Siderenko aufnahm. Der Österreicher spielte zwar auch nicht am Leistungslimit, machte aber in den wichtigen Situationen die Punkte und entschied das Spiel mit 3:0 (11:5, 14:12, 11:9).
„Die Leistung ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Man darf auch nicht vergessen, dass wir keine Möglichkeiten haben, durch zu rotieren. Ich kann die Mannschaft nur loben, was sie aus ihren Körpern rauskitzeln. Jetzt wollen wir uns gut auf das Spiel in Bergneustadt vorbereiten und dort dann alles reinlegen“, sagte Schreyer.