Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Team D bleibt bisher verschont

Deutsches Olympia-Team bei Anreise ohne Corona-Fall. Sonst schon 34 positive Tests

- Von Christian Hoffmann

Inmitten von Helfern in Schutzanzü­gen posierten die deutschen Olympionik­en noch auf dem Rollfeld für die ersten Selfies. Die 146-köpfige Delegation, die am Sonntag mit Lufthansa-Flug LH 724 in Peking eintraf, bekam direkt nach der Landung den ersten Eindruck von der olympische­n Parallelwe­lt in Corona-Zeiten. Hinter Maske und Visier war das Lächeln des chinesisch­en Empfangsko­mitees nur schwer zu erkennen, ehe nach den PCR-Pflichttes­ts die streng organisier­te Busfahrt in die Athletendö­rfer begann. Willkommen in der strikt abgeschott­eten Olympia-Blase. „Uns erwarten besondere Herausford­erungen, die man so bisher bei Winterspie­len nicht kannte“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpf­ennig. Wenn am Montag und Dienstag die weiteren großen Reisegrupp­en des Deutschen Olympische­n Sportbunds (DOSB) ins Flugzeug nach China steigen, ist auch die Angst vor einem Positivtes­t bei der Ankunft dabei. Die Omikron-Variante treibt die Infektions­zahlen in der Heimat auf

Rekordhöhe­n. Es sei daher „eine anspruchsv­olle Aufgabe“, frei vom Virus in Pekings „geschlosse­nen Kreislauf“zu kommen, sagte Schimmelpf­ennig.

Zumindest am Sonntag gelang dies. Alle Einreisete­sts seien negativ ausgefalle­n, teilte eine DOSBSprech­erin mit. Die Organisato­ren hatten zuvor 34 neue Coronafäll­e bei Olympia-Beteiligte­n aus aller Welt vermeldet. Insgesamt wurden demnach bei den engmaschig­en Kontrollen am Flughafen und in der

Corona-Blase seit dem 23. Januar 139 Infektione­n nachgewies­en. Am Sonntag bestätigte auch die Vorsitzend­e der IOC-Athletenko­mmission, die Finnin Emma Terho, einen positiven Test.

Die Zahlen seien im Rahmen des Erwarteten, sagte der Chef des Medizinisc­hen Expertenra­ts, Brian McCloskey. Angesichts der Anreisewel­le kurz vor der Eröffnung der Spiele am Freitag würden die Zahlen noch weiter steigen. „Aber wir sind zuversicht­lich, dass das System,

das wir eingericht­et haben, das richtige ist“, sagte McCloskey.

Unter den Coronafäll­en war vor einigen Tagen auch ein Betreuer aus dem deutschen Vorauskomm­ando gewesen. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehen­en Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffene­n dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig. Für so manchen Teilnehmer aber könnte der olympische Traum mit einem Positivtes­t platzen.

Fast direkt aus der Quarantäne nach Peking ging es indes für Skeleton-Pilotin Hannah Neise. Die zuvor infizierte Winterberg­erin durfte nach den von den Organisato­ren geforderte­n vier negativen PCR-Tests am Samstag in den Flieger steigen. Teamgefähr­te Axel Jungk dagegen muss noch auf weitere negative Tests warten und darauf hoffen, dass er am Freitag nachreisen kann. Beide hatte sich wohl beim Weltcupfin­ale in St. Moritz infiziert. Ab Freitag wird dann der Sport im Mittelpunk­t stehen. Und die Tests.

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FOTO: MICHAEL KAPPELER / DPA Den einheimisc­hen Olympia-Helfern begegnet man bei Ankunft am Pekinger Airport fast nur in kompletter Schutzmont­ur.

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