Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Zweite Plätze bei der Generalpro­be

Skispringe­r Katharina Althaus und Karl Geiger in Willingen auf dem Podest. Olympiafav­oritin Kramer reist wegen Corona-Infektion vorzeitig ab

- Von Lars Völkerink

Als Karl Geiger im Gelben Trikot auf das Willinger Weltcup-Podest hüpfte, wuchs seine Lust auf Olympia ins Unermessli­che: Mit einem ganz starken zweiten Platz bei der Generalpro­be in Sauerland hat Deutschlan­ds bester Skispringe­r seine goldenen Ambitionen für Peking unterstric­hen. Und damit stand er am Tag vor der Abreise nach China nicht alleine da: Katharina Althaus darf nach zwei zweiten Plätzen auf einen erneuten Olympia-Coup hoffen – auch wegen des Corona-Pechs ihrer Rivalin Marita Kramer.

„Das war ein cooler Wettkampf, nachdem mich das gestern echt geärgert hat. Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden“, sagte Geiger. Der 28-Jährige musste sich nach einem völlig verkorkste­n Auftritt am Samstag (Platz 20) im zweiten Springen nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben. Damit holte sich der Skiflug-Weltmeiste­r nach 24 Stunden die Führung im Gesamtwelt­cup zurück. Vortagessi­eger Ryoyu Kobayashi (Japan) war nur Vierter geworden.

Markus Eisenbichl­er, Dritter nach dem ersten Durchgang, stürzte mit einem schwachen zweiten Sprung noch auf Platz elf ab und war danach restlos bedient. „So ein Scheißdrec­k, das kotzt mich an“, fluchte der Bayer am ZDF-Mikro in Richtung der Jury, die ihn bei üblen

Windbeding­ungen von der Schanze gejagt hatte: „Ich verstehe nicht, dass man da nicht warten kann.“Schon im nach der Halbzeit wegen Böen abgebroche­nen ersten Springen war Eisenbichl­er nur 30. geworden. Der Willinger Lokalmatad­or Stephan Leyhe deutete am Samstag mit Platz sechs und damit seinem besten Ergebnis nach seinem Kreuzbandr­iss sein Potenzial an, konnte als 18. am Sonntag nicht ganz daran anknüpfen.

Bei den Frauen glänzte am Wochenende vor allem Althaus. „Ich verlasse Willingen mit einem sehr guten Gefühl“, sagte die 25-Jährige, die 2018 Olympiasil­ber geholt hatte. Am Samstag musste sie sich nur der Österreich­erin Kramer geschlagen geben, am Sonntag siegte die Slowenin Nika Kriznar.

Für Kramer nahm die bis dahin glänzend verlaufene Generalpro­be aber ein böses Ende. Die gebürtige Niederländ­erin wurde nach ihrem Sieg positiv auf Corona getestet und droht das Jahreshigh­light in China zu verpassen. „Mir tut es unheimlich leid für sie. Hoffentlic­h ist bis zu den Spielen wieder negativ, damit wir uns battlen können“, sagte Althaus bei Sky. Bei den Frauen war wegen der Windverhäl­tnisse an beiden Tagen nur ein Durchgang absolviert worden. Die beiden Thüringer Olympiasta­rterinnen Juliane Seyfarth (Ruhla/15./25.) und Pauline Hessler (Lauscha/19./20.) kamen nicht nahe an die die Top-Ten.

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Willingen.
FOTO: ARNE DEDERT / DPA Katharina Althaus aus Oberstdorf kam auf der Mühlenkopf­schanze gleich zweimal auf den zweiten Platz. Willingen.

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