Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
„Heinrichs-Quartier“in Gera auf Zielgerade
Die Hälfte der seniorengerechten Wohnungen ist vermietet. Tagespflege und weitere Dienstleistungen werden angeboten
Seit 2017 entsteht in Gera an der Weißen Elster in Heinrichsgrün ein völlig neues Stadtviertel. Das „Heinrichs-Quartier“auf dem Gelände der ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik Wema zwischen Heinrich-Schütz-Straße und Tschaikowskistraße ist nunmehr auf der Zielgeraden. Nicht nur das zum Quartier gehörende Ärztehaus an der Heinrichsbrücke soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Auch das direkt anschließende Wohnhaus für altersgerechtes Wohnen soll im zweitem Halbjahr 2024 bezugsfertig sein. Das erklärte bei einem Vor-Ort-Termin am Montag Stefanie Sommer, Vertriebsleiterin für den Bauträger Wohngroup aus Erfurt.
Bedarfsgerechte Hilfs- und Pflegeangebote
Für das Wohnhaus mit 78 altersgerechten Wohnungen hat nun die Vermietung begonnen, sagt Stefanie Sommer. Seit dem Spatenstich vor
über zwei Jahren hätten sich einige Interessenten vormerken lassen, so dass es bereits jetzt für etwa die Hälfte der Wohnungen Mietverträge gibt.
Mit der Hauskrankenpflege und Ergotherapie Julia Rzegotta hat man zudem ein Geraer Unternehmen gefunden, dass nicht nur künftig die Tagespflege im Erdgeschoss des Hauses mit gut 20 Plätzen betreibt, sondern auch ConciergeDienstleistungen im Haus übernehme, einen 24-Stunden-Notruf absichere und je nach Bedarf mit Hilfestellung im Alltag bis zu Pflegedienstleistungen auf die Bedürfnisse der Bewohner eingeht. Dafür gibt es zu den Mietverträgen entsprechende Serviceverträge mit dem Pflege-Unternehmen.
Trotzdem betont Stefanie Sommer, dass es kein Pflegeheim ist, das da entsteht. Ziel ist es, den Menschen bis ins hohe Alter ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, sich aber dazu eben auch unkompliziert helfen zu lassen, auch wenn die Verwandtschaft
weiter weg wohnt. Wie bei einer Debschwitzerin, die mit dem Rollator vorbeispaziert kommt, um sich ihr künftiges Wohnhaus anzuschauen, in dem derzeit noch fleißig auf allen Ebenen gearbeitet wird. „Die Kinder wohnen weit weg“, sagt die 84-Jährige, die in der Rudolf-Scheffel-Straße in einem Obergeschoss wohnt und vor allem mit der Treppe zu kämpfen habe.
Gemeinschaftsterrasse und Wellness-Bereich mit Sauna
Die Wohnungen an der Tschaikowskistraße sind durch einen Aufzug erschlossen und barrierefrei, zum Teil auch rollstuhlgerecht. Neben Einbauküchen, bodengleichen Duschen und Balkonen in allen Zweiund Drei-Raum Wohnungen entstehen auf jeder Etage Gemeinschaftsbereiche, um einer Vereinsamung entgegenzuwirken. Im Erdgeschoss ist eine Gemeinschaftsterrasse mit Grillplatz geplant, im Dachgeschoss wird zudem ein Wellnessbereich mit Wannenbad und Sauna eingerichtet. Es handele sich um
„hochwertiges Wohnen im Alter“, sagt Stefanie Sommer. Als Beispiel wird eine Wohnung mit zwei Zimmern ab 800 Euro Warmmiete genannt, zusätzlich fällt mit dem Servicevertrag ein Pauschale von 100 Euro für eine Person, 175 Euro für zwei Personen an.
Im Übrigen bleibt der Bauträger dem Prinzip im Quartier treu und hat alle Wohnungen verkauft, die Eigentümergemeinschaft ihrerseits hat als Generalmieter die Wohnsenio eingesetzt, eine Tochtergesellschaft der Wohngroup. Altersvorgaben für die Wohnungen gebe es keine. Die Wohnungen können bezogen werden, sobald alle Arbeiten abgeschlossen sind.
Alle Praxen im Ärztehaus laut Bauträger vermietet
Nicht nur in der altersgerechten Wohnanlage laufen die Handwerker-Arbeiten auf Hochtouren, auch im besagten Ärztehaus. Hier wollen wir demnächst noch genauer über den Projektstand berichten. Nur so viel, weil hier zuletzt bei einer Podiumsdiskussion Zweifel geäußert wurden: Alle acht Arztpraxen im Haus sind laut Stefanie Sommer bereits vermietet, darunter ein Hausarzt, ein Hautarzt und ein Zahnarzt.
Einzig die geplante Apotheke ist noch nicht vermietet. Die Räume würden erst fertig ausgebaut, wenn ein Mieter feststeht.