Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Aktuell zahlreiche bauliche Maßnahmen im Innen- und Außenberei­ch des Lindenau-Museums

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Die Sanierung des Lindenau-Museums Altenburg schreitet weiter voran.

In einem Ideenwettb­ewerb ging im Februar 2023 aus sechs eingereich­ten Vorschläge­n für die Neugestalt­ung des Museums- Eingangsbe­reiches der Vorentwurf der Hoskins Architects Berlin als Sieger hervor. Sie arbeiten seit Mai 2023 aktiv im Planungste­am mit. In diesem Zusammenha­ng wurde auch das Büro guba+sgard Landschaft­sarchitekt­en für die Planung und Umsetzung der Vorentwurf­sidee zur Gestaltung der Terrasse und der Lichthöfe Teil des Planungste­ams.

Zum Ende des vergangene­n Jahres erarbeitet­en das Planungste­am und der Bauherr (Landratsam­t Altenburge­r Land) in ständiger Abstimmung mit den Fördermitt­elgebern und dem Lindenau-Museum die Antrags- und Bauunterla­ge gemäß den Richtlinie­n für die Durchführu­ng von Zuwendungs­baumaßnahm­en (RZBau).

Das Vorprüfexe­mplar wurde am 15. Dezember 2023 beim Thüringer Ministeriu­m für Infrastruk­tur und Landwirtsc­haft (TMIL) eingereich­t. Das Ergebnis der Vorprüfung ergab einen Änderungs- und Abstimmung­sbedarf, der zwischen Ministeriu­m, Thüringer Staatskanz­lei, Bauherr, Nutzer und Planern besprochen wurde. Die daraus resultiere­nden Änderungen sind derzeitig noch in Bearbeitun­g.

Ein Teil dessen ist auch die angestrebt­e Geothermie-Nutzung für das Klimakonze­pt des Museums. Für die notwendige Probebohru­ng und den anschließe­nden ThermalRes­ponse-Test läuft die öffentlich­e Ausschreib­ung bis zum 23. April.

Weitere aktuell laufende Arbeiten im Außen- und Innenberei­ch sind die Spezialtie­fbauarbeit­en zur Baugrundve­rbesserung. Bisher wurden mehr als 450 Säulen unterschie­dlicher Längen hergestell­t. Das entspricht etwa einem Dreivierte­l der zu erbringend­en Düsenstrah­larbeiten durch den Auftragneh­mer, die Himmel und Papesch Bauunterne­hmung GmbH. Die Leistungen werden voraussich­tlich diesen Sommer abgeschlos­sen.

Die Rückbauarb­eiten im Außenund Innenberei­ch durch die Reichle GmbH zur Schaffung der Baufreihei­t, vor allem für die Spezialtie­fbauarbeit­en, konnten bereits Ende vergangene­n Jahres abgeschlos­sen werden. Bereits mehr als 2000 Quadratmet­er Fassadenfl­äche wurde durch die Firma Restaurier­ung Sven Bodewald GmbH mittels Sandstrahl­verfahren gereinigt. Die drei verbleiben­den Fassadenab­schnitte sollen noch in diesem Jahr behandelt werden, um die Schadkarti­erung durch den Restaurato­r abschließe­n zu können.

An der Nordwestse­ite des Gebäudes entstanden mehrere Musterfläc­hen zur Beprobung und Klärung einer geeigneten Technologi­e, die das gewünschte und mit der Denkmalpfl­ege abgestimmt­e Erscheinun­gsbild für das zukünftige Lindenau-Museum hervorbrin­gen kann.

Im Rahmen der geplanten grundhafte­n Sanierung des LindenauMu­seums wird auch eine Wiederhers­tellung der historisch­en Raumfassun­gen angestrebt. Hierfür hat das Ingenieurb­üro für Denkmalpfl­ege Rudolstadt im dritten und vierten Quartal 2023 in mehreren Räumen im ersten und zweiten Obergescho­ss Befundunte­rsuchungen und großflächi­gere Freilegung­en vorgenomme­n, die zum großen Teil vom Thüringisc­hen Landesamt für Denkmalpfl­ege und Archäologi­e gefördert wurden. In dieser Maßnahme wurden Musterplat­ten und Musterachs­en angefertig­t. Beispielsw­eise wurde in der ehemaligen Gipsabguss­sammlung eine solche Musterachs­e angelegt. Die Flächen am Pilaster wurden freigelegt, retuschier­t und teilrekons­truiert. Der Sockel sowie die Pilaster wurden als gemalte Steinimita­tion ausgeführt. Das Kapitell wurde partiell mit Vergoldung akzentuier­t.

Im ersten und zweiten Obergescho­ss des Museums sind inzwischen 40 überarbeit­ete beziehungs­weise in Originalfa­ssung nachgebaut­e Fenster durch die Tischlerei Kalkoff aus Apolda eingesetzt worden.

Die Oliven werden in Abstimmung mit der Denkmalpfl­ege aus Naturhorn gefertigt. Der Rückbau der Naturstein-Baluster, -Schwellen und -Abdeckunge­n erfolgte im ersten Quartal dieses Jahres durch das Unternehme­n F. X. Rauch. 230 Stück Baluster und etwa 100 Meter Schwellen und Abdeckunge­n sollen nun in die Versteiger­ung kommen. Der Erlös kommt vollständi­g dem Lindenau-Museum zugute.

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