Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Fahrbericht: Auf dem Asphalt, da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Mit Schorsch im Volvo EX30 unterwegs
Schorsch steckt voller Energie und neigt zu Übertreibungen.
Als ich mal wieder mit ihm verabredet bin, rolle ich zum Garagenhof – und da ist er, der Schorsch wie er leibt und lebt. Mein Freund aus Jugendtagen poliert seinen VolvoKombi aus den 80er-Jahren, entdeckt auf der Motorhaube einen Fleck, der muss weg. Schorsch liebt alles, was vier Räder hat, findet, was rollt, ob groß oder klein, ob fossiler Verbrenner oder lokal emissionsfrei, gehöre auf die Straße.
Mobil sein, das ist für ihn Freiheit. Wir teilen das belebende Gefühl, seit wir 15-jährig mit unseren Mopeds sechzig Stundenkilometer schnell von zu Hause aus auf die Autobahn bogen und zur Sportschule nach Bad Blankenburg fuhren. Auf dem Asphalt, da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Das Gefühl ist geblieben, zwei Räder mehr und ein kräftiges Plus an Pferdestärken sind seither hinzugekommen. „Autos darf man nicht wie Menschen behandeln, sie brauchen
Liebe“, sagt Schorsch, grinst, poliert seinen alten Schweden und schaut auf mein Gefährt – auch ein Volvo, nicht kastig, nicht dieselig, vielmehr elektrisch.
Und, fragt er, geht da was? Der Volvo EX 30 trägt den Zeitgeist im Blech. Den meisten gefällt, was modisch ist, doch Volvo geht wie in den 80er-Jahren seinen eigenen Weg, ein Volvo ist ein Volvo – nicht nur am Traditionsgrill zu erkennen. Volvo findet, ein Auto ist ein Auto – doch ein wenig anders ist ein batterie-elektrischer Volvo dann doch.
Der E-Volvo weiß, wer den Schlüssel hat, der darf fahren. Der EX 30 ist startklar, kamera-unterstützt lotse ich das Auto aus dem Garagenhof, frage Google nach dem Weg, hole mir meinen Lieblingssender aufs Ohr, tippe auf das Benutzerhandbuch – auch das wäre geklärt, das Handschuhfach öffnet sich per Tipps auf dem HochkantDisplay. In der Stadt rollt der kleinste E-Volvo elegant von Ampel zu Ampel, holt sich Energie per Rekuperation zurück, das Bremspedal liegt brach. Über Land ist der Volvo auch vorn dabei, dank zweier E-Motoren mit vorn 156 PS und hinten 272 PS. Da geht wirklich was – den Sprint aus dem Stand auf 100 Stundenkilometern erledigt der 4,23 Meter lange Schweden-Stromer in 3,2 Sekunden – sportlich, sportlich.
Die Assistenzsysteme betutteln einen, dass es nur so klingelt.
Schorsch meint, das sei übergriffig und ich schalte aus, was auszuschalten geht. Jetzt rollen wir mit 51, statt der vorgeschriebenen 50 Stundenkilometer durch die Stadt, ohne, dass es warnend piepst.
Nach der Proberunde schaut Schorsch auf das Tablet, über 300 Kilometer Reichweite liest er, da geht was, sagt er, steigt aus – und streichelt noch einmal seinen alten Schweden, bevor er ihn zur Nacht in die Garage bringt.