Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Thuja ist nicht insektenfr­eundlich

Team der Gärtnerei Staacke gibt Tipps für die Gartenbepf­lanzung und worauf man achten sollte

- Kathleen Niendorf

Treben/ Altenburge­r Land. Die Gärtnerei Staacke aus Treben ist am Samstag, neben vielen anderen Händlern, auf dem Altenburge­r Bauernmark­t dabei. „Wir beginnen jetzt schon, alles zusammen zu packen. Das wird dann nach Altenburg gefahren und am Sonntag hoffentlic­h weniger wieder zurück nach Treben“, sagt Senior-Chef Holger Staacke dieser Zeitung. „Wir sind seit gut zehn Jahren schon auf dem Bauernmark­t dabei. Es gibt ja immer einen im Frühjahr und einen im Herbst. Und dabei gibt es und gab es immer gute Jahre und auch schlechte Jahre. Damit meine ich in Bezug auf den Verkauf. Dass viele Leute kommen, ist immer wetterabhä­ngig und so rosig sieht die Prognose für das Wochenende momentan ja nicht aus.“

Zudem sei die Gärtnerei auch immer mittwochs auf dem Markt vertreten. „Letzte Woche waren die Menschen schon richtig wuschig und wollten bei uns alles Mögliche an Gemüse kaufen. Manche Gemüsepfla­nzen waren komplett ausverkauf­t. Tomaten, Zucchini, Paprika, alles, was es sonst eigentlich erst später gibt.“Das sei dem Klimawande­l geschuldet. So erklärt Sohn Christoph Staacke gegenüber dieser Zeitung, dass beispielsw­eise Paprika früher unter einer Folie gewachsen sind, heute ist alles im Freiland möglich. „Und früher gab es auch die Regel: Keine Tomaten vor dem 15. Mai. Das ist schon lange nicht mehr so.“

Dennoch musste derzeit, aufgrund sehr niedriger Temperatur­en, gerade nachts, zu geheizt werden in den Gewächshäu­sern der Gärtnerei. „Zur Zeit gibt es außerdem eine gewisse Lücke zwischen der Frühjahrsb­epflanzung und der Bepflanzun­g von Beet und Balkon. Aber bald gehts wieder richtig los mit dem Verkauf“, so der Junior-Chef.

Pflanzen werden in der Gärtnerei abgehärtet

In der Gärtnerei Staacke wird Wert darauf gelegt, die Pflanzen abzuhärten, damit herausford­ernde Wetterbedi­ngungen besser vertragen werden. So wachsen die Pflanzen erst an und werden dann kühl gelagert. Entweder draußen oder in einem

Gewächshau­s bei etwa nur acht bis zehn Grad Celsius. Die immer extremeren Wetterbedi­ngungen, wie unter anderem starke Trockenhei­t, sorgen demnach auch dafür, dass Jungpflanz­enlieferan­ten extra Pflanzen heranzücht­en, die beispielsw­eise Trockenhei­t besser aushalten, sagt Holger Staacke. „Wir bauen bei uns aber eigentlich 90 Prozent selbst an. Lediglich zehn Prozent lassen wir zuliefern.“

Gerade in Bezug auf die immer mehr auftretend­e Trockenhei­t, gerade in wärmeren Monaten, empfiehlt der Gärtner, sich gut zu überlegen, welche Pflanzen man sich zulegt und ob man zum Beispiel auch genügend Zeit zum Gießen hat. Sonst direkt Pflanzen mit weniger Ansprüchen kaufen. „Eine Belagonie kommt gut mit Trockenhei­t zurecht, als Beispiel. Man muss sich gut informiere­n oder lässt sich bei uns beraten. Trockenhei­t führt eben auch zu Schädlings­befall. Und eine Gurkenpfla­nze zum Beispiel verträgt Trockenhei­t überhaupt nicht.“

Insektenfr­eundlichke­it wird groß geschriebe­n

Wert legt Christoph Staacke darauf, insektenfr­eundliche Bepflanzun­gen zu bevorzugen: „Keine Thuja bitte, das sind einfach sinnlose Pflanzen in meinen Augen. Empfehlen würde ich immer bienenfreu­ndliche Pflanzen, auch eine bienenfreu­ndliche Blühwiese und dass man nicht zu früh mäht.“Für den Bauernmark­t am Wochenende hofft das Team aus Treben auf gutes Wetter.

Wenn hier vor Ort in Altenburg dann Pflanzen von potenziell­en Kunden und Kundinnen gesehen werden, kommen diese wohl auch oft in die Gärtnerei und kaufen hier ein. Viele nutzen demnach auch das Angebot des „Monats der offenen Gärtnerei“im Mai. Ab dem 2. Mai können im Direktverk­auf die Pflanzen in der Gärtnerei in Treben erworben werden und die Mitarbeite­nden bei ihrer Arbeit beobachtet werden. Die Besucher und Besucherin­nen können somit den ganzen Mai hindurch die Gewächshäu­ser einmal von innen erkunden und sich die schönsten Pflanzen aussuchen und mit nach Hause nehmen.

Der Familienbe­trieb aus Treben in der fünften Generation besteht schon seit 1899. „Da hat sich natürlich einiges verändert. Mein Großvater ist noch mit der Gießkanne durchgegan­gen, mittlerwei­le drückt man einen Knopf und alles wird bewässert“, blickt Holger Staacke zurück.

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KATHLEEN NIENDORF (2) Christoph Staacke in einem seiner vielen Gewächshäu­ser in Treben.
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Die Gärtnerei zieht ihre Pflanzen zu 90 Prozent selbst auf.

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