Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Von Wildwuchs und Wiesenpflege
Vortragsabend in Altenburg informiert am 23. April zur Parkpflege und Insektenwelt
Altenburg. Einige Besucher des Schlossparks in Altenburg werden es im vergangenen Jahr bemerkt haben: die Wiesenpflege war anders als in den Vorjahren. Da blieb ja einiges nach der Mahd stehen und das sogar in den Winter hinein! Unordentlich? Faulheit? Sparzwang? Nein, gewollt und geplant!
In den letzten Jahren entwickelte sich ein Bewusstsein für Natur in der Stadt, für Blühwiesen, die extra für Insekten angelegt werden und schlussendlich für eine Veränderung der Pflege von Grünflächen, und das nicht nur in Altenburg. Der Altenburger Schlosspark ist jedoch mit seinen verschiedenen Wiesentypen und den alten Waldbereichen ein besonderer Ort „Stadtgrün“.
Wiesen sind schmetterlingsarm
Eine herausragende Artenvielfalt im Wald konnten die Biologen im Mauritianum feststellen, doch die Wiesen sind seit jeher schmetterlingsarm. Da muss doch was geändert werden.
2023 war es so weit. Es schien so, als ob das Parkpflegeteam darauf gewartet hätte, um die Wiesenblumen herumkurven zu dürfen. „Jetzt wird’s rund – veränderte Wiesenpflege im Schlosspark Altenburg“lautet daher der Einstiegsvortrag von Direktor Mike Jessat über die veränderte Parkpflege und die Insektenwelt des Schlossparks. Der zweite Vortragende ist ein ausgesprochener Schmetterlingsspezialist aus den Naturhistorischen Sammlungen Dresden. Matthias Nuß entwickelte und leitet ein Schmetterlingswiesenprojekt in Sachsen, welches landesweit in vielen Städten und Gemeinden durchgeführt wird. Vom Privatgarten bis zum Großstadtgrün, an vielen Stellen des benachbarten Freistaates läuft es auf Wiesenflächen rund, so dass im Winter Schmetterlingspuppen eine Chance haben, nicht mit dem Wiesenschnitt auf dem Kompost zu landen.
Sein Vortrag lautet: „Mehr Schmetterlinge im urbanen Raum! – Erfahrungen aus dem sächsischen Schmetterlingswiesenprojekt und gegenwärtige Entwicklungen“.
Der Vortragsabend am Dienstag, 23. April, um 19 Uhr im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg soll eine Diskussionsgrundlage, aber auch Anregung zum Handeln bieten. Der Eintritt dazu ist frei.