Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Radwegbau im Altenburge­r Land rückt näher

Bürgerenga­gement wirkt: 2635 Unterschri­ften treiben Radwegbau Bohra-Altkirchen voran. Nun gibt es erste Details

- Jana Borath

„Ich denke, dass diese Aktion ordentlich Bewegung in die Sache gebracht hat.“

Sven Schrade Schmöllns Bürgermeis­ter über die Sammlung von 2635 Unterschri­ften

Dem Radwegbau Bohra-Altkirchen ist die Stadt Schmölln einen Schritt näher gekommen. Jetzt konnte die Kommune eine dafür nötige Verwaltung­svereinbar­ung mit dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) unterzeich­nen.

„Das ist nicht zuletzt den beiden Abgeordnet­en zu verdanken, die dafür sorgten, dass das Thema ein Fall für den Petitionsa­usschuss des Thüringer Landtages geworden ist“, sagte Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Stadtrates Schmölln.

Radwegbau wurde ein Fall für den Petitionsa­usschuss

Er dankte dem Bohraer Stadtratsm­itglied Hans-Jürgen Krause (parteilos, SPD-Fraktion) und dem Altkirchen­er Andy Franke von der Wählervere­inigung für das neue Schmölln. Beide hatten sich bis Anfang April darum bemüht, ausreichen­d viele Unterstütz­eruntersch­riften zu sammeln, damit das Thema Radwegbau Bohra-Altkirchen für den Petitionsa­usschuss interessan­t wird. Interessan­t ist es nämlich in der Schmöllner Region auf jeden Fall: Denn der Bau dieser Verbindung zwischen den beiden Dörfern ist bei der Landesbehö­rde bereits seit 2013 gelistet.

Immerhin 2635 Unterschri­ften konnten Franke und Krause für den Radwegbau zwischen ihren Heimatorte­n

sammeln. Den Karton mit den Unterschri­ftenlisten übergaben sie Anfang April an die Linke-Politikeri­n Ute Lukasch (Stadtrat und Mitglied des Landtages), die die Listen an den Petitionsa­usschuss des Thüringer Landestage­s weiterreic­hte. Für eine Anhörung dort wären 1500 Unterschri­ften nötig gewesen. „Ich denke schon, dass diese Aktion ordentlich Bewegung in die Sache gebracht hat“, schätzt Bürgermeis­ter Schrade ein. Denn nun liegen sogar erste Details über das Wie in Sachen Radwegbau zwischen Bohra und Altkirchen auf dem Tisch.

Der Radweg soll von Bohra bis Altkirchen linksseiti­g der Landesstra­ße 1361 und um die sogenannte Katzendell­e etwa in der Mitte dieser Strecke herumführe­n. Laut Förderrich­tlinie ist es vorgeschri­eben, dass der Radweg vor den Ortslagen enden und auf die Landesstra­ße münden muss. „Das halten wir jedoch nicht für sinnvoll und werden uns dafür starkmache­n, dass der Radweg in die Orte hineingefü­hrt wird“, betont Schrade. Gerade in Altkir

chen wäre alles andere nicht vermittelb­ar, wo die Ortslage ohnehin sehr schmal und durch die vielbefahr­ene Landesstra­ße sehr gefährlich ist.

Aktuell werden die Kosten für diesen Radwegbau vom Land auf insgesamt 1,3 Millionen Euro geschätzt. Vereinbart ist, dass der Freistaat die Hälfte dieser Summe übernimmt.

Die Investitio­nssumme wird zu 90 Prozent gefördert

Für die Stadt Schmölln blieben dann 650.000 Euro als Investitio­nssumme, für die sie eine Förderung in Höhe von 90 Prozent in Anspruch nehmen kann. Somit würde der Eigenantei­l der Stadt Schmölln am Ende 65.000 Euro betragen - Stand jetzt. Bis 31. März 2025 läuft die

Frist für die Beantragun­g der Fördergeld­er.

Ehe jedoch der erste Baggerbiss für den Radwegbau zwischen Bohra und Altkirchen getan werden kann, müssen sich die Einwohner beider Dörfer wohl etwas gedulden: „Vor 2026 wird sich da wohl noch nichts drehen“, so Bürgermeis­ter Schrade.

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JANA BORATH Die im März 2024 gestartete Petition für den zügigen Radwegbau zwischen Bohra und Altkirchen hat ordentlich Bewegung in die Sache gebracht.

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