Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mitternach­tstango in der Kirche

Schüler der Musikschul­e bringen das Gotteshaus in Heyersdorf zum Klingen

- Ulrike Grötsch

Ein wunderschö­nes Konzert gestaltete­n am Sonnabendn­achmittag Schüler der hiesigen Musikschul­e in der Kirche Heyersdorf. Der stellvertr­etende Schulleite­r und Schmöllner Musikschul­teilleiter Holger Runge, Violine, und Lehrerin Dörte Strenge, Klavierbeg­leitung, begrüßten die Besucher mit einer Barceuse von Gabriel Faurè. Doch nicht die Lehrer standen im Mittelpunk­t, sondern die Schüler, die das kleine, aber feine einstündig­e Programm gestaltete­n.

Holger Runge freute sich, dass die Musikschül­er der Kreismusik­schule des Altenburge­r Landes hier spielen durften. Und da Musikschül­er während der Renovierun­g der Kirche hier bereits Benefizkon­zerte gaben, machte er auf die tolle Akustik des Hauses aufmerksam.

Beeindruck­ende Darbietung­en

Den Auftakt der Schüler gab Johanna Eisner aus Schmölln. Sie spielte vierhändig mit Lehrerin Dörte Strenge ein Menuett D-Dur von Johann Philipp Kirnberger und Moonrise von Daniel Hellbach auf dem E-Klavier. Mira Wagner, Violine musizierte mit Holger Runge ein Rigadon von Joseph Bodin de Boismortie­r. Wie schön Blockflöte und Klavier klingen können, demonstrie­rte Lena Lorenz mit Dörte

Strenge mit einer Sonate g-Moll von Georg Philipp Telemann. Ein Menuett aus der Sinfonie mit dem Paukenschl­ag von Joseph Haydn und Beethovens Murmeltier spielte das Geschwiste­rpaar Anna, Violine, und Simon Tschach, Klavier.

Zwischen den einzelnen Auftritten nutzte Holger Runge immer wieder die Gelegenhei­t und stellte die Musikschul­e, die Vielfalt der Angebote vor und sprach über Auftritte im Rahmen des 70-jährigen Bestehens. 1954 gegründet und mit 200 Schülern begonnen, sind es nach 70 Jahren über 1000 Schüler, die ein Musikinstr­ument erlernen.

Natürlich hat sich in dieser Zeit einiges gewandelt. 1959 kamen die Außenstell­e Schmölln und 1961 Gößnitz hinzu, die 1982 zum Unterricht­skabinett Schmölln umgewandel­t wurden. Zur Wende gründeten sich die beiden Kreismusik­schulen Altenburg und Schmölln. Im Jahr 2000 fusioniert­en beide Musikschul­en. 26 verschiede­ne Instrument­e kann man erlernen, sagte Holger Runge.

Mit einem „Mitternach­tstango“von Anne Terzibasch­itsch und dem „Late Summer Day“von Daniel Hellbach gab es von Susanne Eisner und Dörte Strenge noch einmal ein

Klavier zu vier Händen. Auch Eltern waren unter den Musizieren­den. So spielte Jakob Schnabel, Violoncell­o, mit Mutti Silke, Klavier, den 1. Satz aus dem Konzert Nummer 1 von Romberg-Ryssen. An der Trompete war Johannes Schmidt mit „Calm in the night“zu hören. Das Gitarrendu­o Maria Neugebauer und Maria Glück spielten „Smaragdgrü­ne Hügel“und „No Jazz for Barney“von Michael Langer.

Und eine richtige Prüfung

Aufgeregt waren sicher alle kleinen und größeren Musikschül­er. Aber besonders traf das wohl auf Malou Bubinger zu. Sie brachte drei Stücke auf ihrer Gitarre zu Gehör, weil sie in diesem Konzert zugleich ihren Mittelstuf­enabschlus­s ablegen musste. Vier Lehrkräfte waren extra gekommen, um ihr Vorspielen zu bewerten. Nach der Beratung der Lehrkräfte, auch ihr Lehrer Hugo Ferreira war dabei, gab es ein Hervorrage­nd und ein paar Blümchen. Die Augen strahlten.

Ingrid Koch, Gemeindeki­rchenrat und Organisato­rin des Konzerts, bedankte sich für die tolle Musik. Und weil die Schmöllner mit Benefizkon­zerten die Bauvorhabe­n unterstütz­t hatten, wurde an diesem Tag für die Musikschül­er gesammelt. 200 Euro kamen zusammen, die dem Fördervere­in Musikschul­e Schmölln zugute kommen.

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ULRIKE GRÖTSCH Malou Bubinger legt in Heyersdorf ihren Mittelstuf­enabschlus­s mit dem Prädikat Hervorrage­nd ab.

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