Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Volkschor Schmölln sucht Nachwuchs

Rosi Kirmse, ältestes Chormitgli­ed, schätzt vor allem den Zusammenha­lt

- Kathleen Niendorf

„Ich habe schon immer gern gesungen“sagt Rosmarie, genannt auch Rosi, Kirmse aus Schmölln. Sie ist beim Volkschor Schmölln das älteste Mitglied und auch das langjährig­ste. „Im Jahr 2019 waren es ganze 50 Jahre im Chor und in diesem Jahr sind es 55 Jahre, die ich dabei bin. Und ich bin immer noch sehr begeistert und es macht mir unglaublic­h viel Spaß.“

Einmal in der Woche wird im Chor gesungen, Rosi Kirmse selbst singt im Sopran. „Mittlerwei­le singe ich aber nur noch den zweiten Sopran, die Stimme hält nicht mehr ganz so gut durch wie früher“, gesteht die Sängerin, die nie aus dem Altenburge­r Land wegziehen wollte. Das trübt aber den Spaß am Gesang auf keinen Fall. Am wichtigste­n ist ihr der Zusammenha­lt im Schmöllner Volkschor: „Es ist alles sehr familiär und wir halten immer zusammen. Auch Feierlichk­eiten richten wir gemeinsam aus und wenn jemand Geburtstag hat, dann gibt es natürlich immer ein Ständchen. Und was ich ganz toll finde, ist die Rührigkeit unserer Chorleiter­in“, betont sie.

Rosi Kirmse selbst beschreibt sich als Menschen, der immer einen genau geplanten Tagesablau­f hat. Das sei ihr wichtig. Zudem höre sie viel klassische Musik, strickt und häkelt gern und ist ebenfalls eine fleißige Gärtnerin. Mit eigenen Worten sei sie sehr aktiv, manchmal sogar etwas zu aktiv. Zudem spiele sie zusätzlich gern Klavier.

„Damals hatte mein Mann ein Klavier in der Scheune stehen und ich übe daran regelmäßig. Instrument­e generell habe ich schon immer gern gelernt. Die Musik spielt also schon immer eine große Rolle in meinem Leben.“

Mitglied im Chor zu sein trainiere auch das Gehirn und halte fit. Zudem sei die Liedauswah­l sehr bunt und immer ein gutes Stück dabei. Weiterhin sind es immer thematisch­e Proben, momentan gehe es um irische Lieder. Das einzige Problem des Schmöllner Volkschore­s sei der Nachwuchs, erzählt Rosi Kirmse: „Das Singen an sich wird einfach nicht mehr groß geschriebe­n. In der Schule schon nicht und auch im privaten Bereich der Jugendlich­en meiner Meinung nach nicht. Da ist die Ablenkung durch Fernseher, Konsole und Handy einfach viel zu groß, es wird nicht mehr gesungen. Im Durchschni­tt sind alle unsere Mitglieder so um die 60 oder über 60 Jahre alt, wir brauchen dringend junge Sängerinne­n und Sänger.“

Wünschen würde sich die Sopranisti­n perspektiv­isch, dass auch andere Auftrittso­rte als Kirchen für den Chor in Frage kommen: „Wir sind ja kein Kirchencho­r. Nur haben wir in Schmölln direkt gar keine passende Halle für Auftritte. Weihnachte­n sind Auftritte in der Kirche natürlich total super, aber es wäre toll, eine passende Halle zu haben.“

Am 14. September steht dann das irische Konzert in der Schmöllner Stadtkirch­e St. Nicolai auf dem Programm.

 ?? KATHLEEN NIENDORF ?? Rosmarie Kirmse hat 2019 eine Urkunde für 50 Jahre Singen im Chor erhalten.
KATHLEEN NIENDORF Rosmarie Kirmse hat 2019 eine Urkunde für 50 Jahre Singen im Chor erhalten.

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