Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Baerbock wirft Putin gezielten Terror vor
Außenministerin zu Besuch in Kiew. Verletzte bei Angriffen auf Charkiw
Außenministerin Annalena Baerbock hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gezielten Terror gegen die Infrastruktur und die Zivilbevölkerung in der Ukraine vorgeworfen. „Dass nach diesem Winter dieser Terror auf die Infrastruktur weitergeht, zeigt, dass der russische Präsident das Land zerstören will, hier das Leben der Menschen zerstören will“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag beim Besuch eines der größten Kraftwerke der Ukraine. Die Bundesaußenministerin hatte sich in dem bei einem russischen Raketenangriff zerstörten Kraftwerk vom ukrainischen Energieminister Herman Haluschtschenko über die angespannte Energieversorgung informieren lassen. Haluschtschenko sagte, Russland habe insgesamt elf Raketen abgefeuert. Davon seien nur sechs von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, weil keine Raketen mehr zur Verfügung gestanden hätten.
Angesichts dessen, dass in der Ukraine nicht genügend Luftabwehr bereitstehe, appelliere sie „an internationale Partner weltweit, dass wir mehr Luftabwehr brauchen, um nicht nur Großstädte zu schützen, sondern gerade auch die Infrastruktur“, erklärte Baerbock. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeichnete die Außenministerin wegen ihrer Unterstützung mit einem Verdienstorden aus.
Durch die neuen russischen Angriffe wurden in der ostukrainischen Großstadt Charkiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen verletzt. Trümmerteile von abgeschossenen Kampfdrohnen seien dabei herabgestürzt und hätten Sachschaden verursacht, so der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf Telegram. Auch andere Regionen wurden in der Nacht von Russland mit Kampfdrohnen beschossen – darunter Odessa, Mykolajiw und Dnipropetrowsk.