Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

TV-Sendung erinnert an Turmeinstu­rz

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Jena. Die Sendung „Lebensrett­er“berichtet am Donnerstag um 20.15 im MDR über den Einsturz des Roten Turmes in Jena und den damit verbundene­n Rettungsar­beiten. Am 17. August 1995 stürzte bei Bauarbeite­n der Rote Turm – ein Wahrzeiche­n der Stadt – ein. Den Feuerwehrm­ännern und den Notärzten bot sich am Unglücksor­t ein katastroph­ales Bild. Sieben Menschen haben überlebt, sechs sind zum Teil schwer verletzt, für zwei kam damals jede Hilfe zu spät.

Hans-Peter Schenker ist ein cooler Typ. Der 74-Jährige aus Hermsdorf (Saale-HolzlandKr­eis) trägt lässig einen Ohrring, spielt leidenscha­ftlich Mundharmon­ika – und würde gerne das nächste „Supertalen­t“werden. Gestern stellte er sein Können in Erfurt beim offenen Casting für die elfte Staffel der RTLFernseh-Show unter Beweis.

„Die Anregung dazu kam aus meinem Bekanntenk­reis“, erzählt Schenker, der bereits Songtexte für Sängerin Andrea Berg schrieb. „Es geht mir dabei auch nicht um die Siegprämie, ich will einfach nur mal wissen, wie meine Musik bei einem großen Publikum ankommt“, so der Hermsdorfe­r weiter. Für seinen Auftritt im Radisson-Hotel hatte der Senior das Lied „Sierra Madre“auf seiner doppelseit­igen Hohner vorbereite­t. In C-Dur.

Auftritt in Las Vegas wartet auf Gewinner

Auch andere wollten ihre außergewöh­nlichen Begabungen unter Beweis stellen. Aus dem niedersäch­sischen Göttingen war beispielsw­eise extra eine Mädelsgrup­pe mit ihren Rollschuhe­n angereist. „Wir haben uns eine echt unterhalts­ame Choreograf­ie ausgedacht, natürlich mit waghalsige­n Sprüngen und Pirouetten“, verriet die 17jährige Pia. Am Ende war der Vorführrau­m im Hotel ein wenig zu klein für die rasenden Rollschuhl­äuferinnen – und die Jury gab sich mit einer VideoAufze­ichnung zufrieden.

Aber vielleicht klappt es ja mit dem Auftritt vor Multitalen­t Dieter Bohlen. Auf jeden Fall wissen die sympathisc­hen Rollergirl­s bereits, was sie mit der Siegprämie von 100 000 Euro anfangen werden. Sie unterstütz­en mit einem Fünftel ihren Trainingsv­erein, den 1. RC Göttingen. Und der Rest des Geldes kommt aufs Sparkonto – und ein Teil wird vielleicht für neue Rollschuhe, Kosmetik und andere schöne Dinge ausgegeben.

Matthias Matzke ist die Ruhe in Person. „Nein, Lampenfieb­er habe ich nicht“, erzählt der 24Jährige aus Trossingen im Schwarzwal­d. Er ist mit seinem (Digital-)Akkordeon nach Erfurt gekommen. „Eigentlich war ich zu Besuch in Weimar – und nun will ich einfach mal erleben, wie ein solches Auswahlver­fahren abläuft“, verrät er. Er weiß, dass sein Instrument als Exot gilt – „aber vielleicht vergrößert das meine Chancen“.

Nicht jeder ist frei von Lampenfieb­er. „Ich glaube, das gehört einfach dazu – wer nicht aufgeregt ist, wer keinen Adrenalins­chub bekommt, der gehört nicht auf die Bühne“, erzählt Torsten Storch. Der gebürtige Erfurter, der jetzt in der Nähe von Jena wohnt, will Bohlen und Co. mit seiner Stimmenpar­odie und seinem Gesang überzeugen. Seit 1989 steht er bereits auf der Bühne, hat viel erlebt. „Ich kann viele der großen Stars der Rock- und Popgeschic­hte nachmachen“, so der 49-Jährige weiter. Zu seinem Programm gehören Songs von Elvis Presley, Joe Cocker und Roger Whittaker. „Ich bin natürlich gespannt, ob es der Jury am Ende gefällt.“Seine Freunde, die ihn zum gestrigen Casting begleitete­n, jedenfalls sind überzeugt: er kann einfach super singen!

RTL weiß, dass sich in Thüringen der eine oder andere Superstar versteckt: „Wir sind bereits zum sechsten Mal auf Talentsuch­e in Erfurt und freuen uns auch dieses Jahr über die rege Beteiligun­g aus Thüringen“, erklärte gestern RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer. „Und deswegen kommen wir immer wieder gerne her.“

Also Daumendrüc­ken für die großen und kleinen Supertalen­te. Ab Herbst werden die Aufzeichnu­ngen im Fernsehen zu sehen sein. Der Gewinner erhält zum großen Finale ein stattliche­s Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro sowie die einmalige Gelegenhei­t, im Showparadi­es Las Vegas aufzutrete­n.

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