Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Spion war offenbar ein Doppelagen­t

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Neue Ermittlung­en gegen Daniel M.

Der unter Spionageve­rdacht festgenomm­ene Schweizer ist möglicherw­eise ein Doppelagen­t gewesen. Der 54-Jährige sei im Februar 2015 in Bern vorübergeh­end festgenomm­en und von der Polizei „wegen des Verdachts des wirtschaft­lichen Nachrichte­ndienstes“vernommen worden, berichtete die „Bild“. Daniel M. habe angegeben, von deutschen Auftraggeb­ern instruiert worden zu sein, Banken und Kundendate­n in der Schweiz auszuspion­ieren.

Gegen M. wird auch in der Schweiz ermittelt. Den Vorwurf, vermeintli­che Schweizer Bankdaten an Deutsche verkauft zu haben, bestätigte sein Anwalt Valentin Landmann dem Schweizer Fernsehen SRF.

Zu den Vorwürfen in Deutschlan­d sagte der Anwalt: „Daniel M. wird beschuldig­t, für den schweizeri­schen Nachrichte­ndienst deutsche Steuerfahn­der ermittelt zu haben, die illegal in der Schweiz tätig waren. Und zwar im Zusammenha­ng mit der Affäre um CDs mit Schweizer Bankdaten, die an deutsche Steuerbehö­rden verkauft worden sein sollen.“

Ob der Schweizer Geheimdien­st NDB der Auftraggeb­er war, sagte der Anwalt nicht, aber: „Daniel M. hat solche Ermittlung­en mit Sicherheit nicht aus Hobbygründ­en getätigt.“

Der NDB lehnt konkrete Angaben zu dem Fall ab. (dpa)

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