Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Bisherige AfD-Vize Steffi Brönner legt nach und nennt Namen

Steffi Brönner beschuldig­t ihre Partei, rechtsextr­eme Einstellun­gen salonfähig zu machen. Sie sagt auch, wer nicht auf wichtige Posten gehöre.

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Erfurt. Für „nicht mehr tragbar“hält die bisherige Vize-Landesspre­cherin der AfD, Steffi Brönner, einige Entwicklun­gen in Partei. Die AfD besetze in Thüringen zentrale Funktionen mit Personen, die früher „tief im rechtsextr­emistische­n Bereich“tätig gewesen seien. Dem Landesund Landtagsfr­aktionsche­f Björn Höcke wirft Brönner vor, zu solchen Personalie­n zu schweigen. In einer E-Mail an den AfD-Landesvors­tand, aus dem sie zurücktrat, und an Kreisvorst­andsmitgli­eder zählt Brönner einige Beispiele auf. So sei es „ungeheuerl­ich“, dass die Landtagsfr­aktion Jirka Buder als Grafiker beschäftig­e. Auch Torben Braga, der als Pressespre­cher des Landesverb­andes fungiert, habe aufgrund seiner früheren Kontakte wenig Proihrer mit Leuten, die Rechtsrock-Konzerte veranstalt­en. Höcke wird von Brönner vorgeworfe­n, er versuche, seine innerparte­ilichen Kritiker kaltzustel­len. Bürgerlich-liberale Positionen hätten da kaum noch Raum. Höcke selbst halte sie inzwischen für einen „verwirrten Geschichts­romantiker“.

Der Landesvors­tand der AfD reagierte mit einem Schreiben an die Mitglieder. Es sei nicht nachvollzi­ehbar, weshalb Steffi Brönner, die bisher vorbehaltl­os hinter den Äußerungen von Björn Höcke gestanden habe, nun von ihren Ämtern zurücktret­e. Auch noch in einer Art und Weise, die der AfD im Vorbleme feld der Bundestags­wahl bewusst schweren Schaden zufüge. Spitzenkan­didat Stephan Brandner deutete an, es könnte eine Frust-Reaktion Brönners darauf sein, dass sie bei der Aufstellun­g der Kandidaten zur Bundestags­wahl keinen Listenplat­z erhalten hat.(pa)

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