Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Brönner mühte sich vergeblich um Listenplat­z für die Bundestags­wahl

Spitzenkan­didat Stephan Brandner aus Gera bietet anderen Erklärungs­ansatz für den wütenden Abgang der AfD-Frau

- Von Volkhard Paczulla

Gera. Nein, so leicht und locker, wie Stephan Brandner sich sonst gern gibt, nimmt er den geräuschvo­llen Rücktritt des AfDLandesv­orstandsmi­tglieds Steffi Brönner nicht.

Obwohl er die Dame „nur flüchtig“kenne, sagte der Geraer AfD-Landtagsab­geordnete dieser Zeitung. Aber es sei doch heutzutage nichts einfacher, als mit dem Wort „rechtsextr­em“und Vorwürfen an die Adresse von AfD-Landeschef Björn Höcke „billige Schlagzeil­en zu machen“.

Brandner ist in der Landtagsfr­aktion Vize hinter Fraktionsc­hef Höcke. Und weil der Eichsfelde­r wegen des Streits um seine Dresdener Rede jede bundespoli­tische Ambition vorerst begrub, ist Brandner nun Inhaber von Platz 1 der AfD-Landeslist­e zur Bundestags­wahl im September. Ein Parteitag im Februar in Arnstadt wählte acht Thüringer Listenkand­idaten, ausnahmslo­s Männer. Stephan Brandner erinnert sich, dass Steffi Brönner sich für einen aussichtsr­eichen Listenplat­z bewarb, aber bei den Abstimmung­en „nach hinten durchgerei­cht worden ist“, wie solche Wahlnieder­lagen umschriebe­n werden. Der Geraer Rechtsanwa­lt, der nicht dem Landesvors­tand angehörte, will über Brönner gehört haben, sie habe ihr Ziel, Bundestags­abgeordnet­e zu werden, mit großem Ehrgeiz verfolgt. Angeblich hätte sie bereits mit Leuten gesprochen, die sie mit nach Berlin nehmen wollte. „Die Vorbereitu­ngen waren wohl schon recht weit gediehen“, merkt Brandner mit einer Prise Süffisanz an. Entspreche­nd groß sei in Arnstadt Brönners Frust gewesen.

Die Aussagen der Ex-Vorständle­rin zum inneren Zustand der Landes-AfD stören den angelaufen­en Wahlkampf von Stephan Brandner durchaus. „Förderlich ist das bestimmt nicht“, ärgert sich der Spitzenkan­didat.

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Stephan Brandner Archiv-Foto: Sebastian Kahnert

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