Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Becker hat keine Kontrolle mehr über seine Finanzen

Ex-Tennisstar bekommt nur Geld für den Lebensunte­rhalt

- Von Jochen Wittmann

London. Nachdem ein britisches Gericht Boris Becker für bankrott erklärte, hatten die Anwälte des Ex-Tennisstar­s angekündig­t, Einspruch einlegen zu wollen. Ihr Mandant, so betonten sie, sei in der Lage, seine Schulden zu begleichen. Vorerst gilt jedoch die Entscheidu­ng des Londoner Gerichts, dass Becker offiziell insolvent ist. Michael Gibbs, Sprecher des staatliche­n Insolvenzd­ienstes, betonte in „Bild“, dass der 49-Jährige mit der Behörde kooperiere. Deren Vorschrift­en und Auflagen sind offenbar streng: „Herr Becker hat keine Kontrolle mehr über seine Finanzen. Er bekommt lediglich Geld für seine Lebenshalt­ungskosten“, so Gibbs. Die Höhe dieser Summe wollte der Sprecher nicht nennen.

Becker müsse den Weisungen des staatlich bestellten Insolvenzv­erwalters folgen und alle Dokumente und Aufzeichnu­ngen, die mit seinem Besitz zu tun haben, vorlegen. Sämtliche Ausgaben und Einnahmen müssten protokolli­ert werden. Zudem dürfe Becker vorerst nicht mehr als Geschäftsf­ührer eines Unternehme­ns agieren und keinen Kredit über 500 Pfund aufnehmen, ohne zu offenbaren, dass er für bankrott erklärt wurde. Sein Name wird in einem InsolvenzR­egister erscheinen. In einer Hinsicht jedoch ist es günstiger für Becker, in Großbritan­nien statt in Deutschlan­d für zahlungsun­fähig erklärt zu werden: In der Regel ist im Königreich schon spätestens nach drei Jahren die Angelegenh­eit abgewickel­t. Dann darf man sich wieder unternehme­risch betätigen.

Der dreifache WimbledonS­ieger kommentier­t zurzeit für die BBC über das Tennisturn­ier. Becker wirkte Mittwochab­end aufgeräumt und gut gelaunt, als er fachkundig den Auftritt des Tennisspie­lers Rafael Nadal analysiert­e.

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Boris Becker arbeitet derzeit als TV-Experte. Foto: dpa / Devlin

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