Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Ramelow gesteht Fehler ein

Twitter-Fehde mit CDU vorerst zu Ende

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Der entscheide­nde Satz war ein wenig versteckt, zwischen allerlei Erklärunge­n und Einschränk­ungen. Aber er war doch klar genug formuliert: „Meine Reaktion auf diese fortgesetz­te Respektlos­igkeit war ein Fehler, den ich korrigiere.“

So beendete Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) vorläufig seinen jüngsten Streit mit der Opposition, den er im sozialen Netzwerk geführt hatte. Nachdem dort zu Wochenbegi­nn von der CDU-Landtagsfr­aktion mehrere Nachrichte­n mit dem Hashtag (Schlagwort) #BodoamBode­n verziert worden waren, antwortete ein erzürnter Ramelow unter Bezug auf Fraktionsc­hef Mike Mohring mit #mikeohnean­stand.

Später blockierte er das Konto der CDU-Fraktion, die ihn damit auf Twitter nicht mehr anschreibe­n konnte. Als jedoch daraufhin die Debatte im Internet erst richtig einsetzte – einschließ­lich öffentlich­er Berichters­tattung –, lenkte Ramelow ein. Er veröffentl­ichte am Mittwochab­end einen Text in seinem InternetTa­gebuch, in dem er sein Verhalten erklärte und es – zumindest die Blockierun­g der CDU betreffend – als Fehler bezeichnet­e.

Ramelow stellte allerdings seine Reaktion auch als eine Art Notwehr dar. Und er bezweifelt­e die Behauptung Mohrings, dass er für die Twitter-Mitteilung­en seiner Fraktion nicht verantwort­lich sei. Er respektier­e den Opposition­sführer, schrieb er – und wisse auch um seine Bedeutung für die parlamenta­rische Demokratie. Er „hoffe nur immer noch um persönlich­en Respekt und ein Mindestmaß an Umgangsfor­men“. (md )

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