Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Kritik an Höhe der Steuern für Hausbesitzer
Gera mit den höchsten Hebesätzen
Der Bund der Steuerzahler sieht bei der Entwicklung der Kommunalsteuern in Thüringen eine Beruhigung. Der seit 2010 zu verzeichnende kontinuierliche Anstieg sei in diesem Jahr weitgehend gebremst, teilte der Verband gestern mit. Er bezog sich auf eine eigene Untersuchung von 38 Städten. Bei den meisten seien die sogenannten Hebesätze für Gewerbe- und Grundsteuern in diesem Jahr gleich geblieben. Lediglich bei vier Kommunen gab es demnach Veränderungen, wobei Suhl als einzige die Sätze sowohl für Gewerbe- als auch für Grundsteuern gesenkt hat. Kritisch sieht der Verband die Höhe der Steuern für Hausbesitzer, die sich auch auf Mieter auswirken.
Die höchsten Hebesätze bei der Grundsteuer B für bebaute Wohngrundstücke haben Gera, Erfurt, Jena, Weimar, Eisenach und Gotha. Sie bewegen sich in diesen Städten zwischen 600 (Gera) und 470 Prozent (Gotha). „Die hohen Hebesätze untermauern, dass staatliche Abgaben einen immer größeren Anteil an den Wohnkosten ausmachen“, kritisierte Landesgeschäftsführer Wolfgang Mahrle.
Bei der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke ist Artern mit 400 Prozent landesweiter Spitzenreiter. Hier erhöhten Erfurt und Neuhaus die Hebesätze. Die höchsten Gewerbesteuersätze erheben Erfurt und Gera (je 470 Prozent), gefolgt von Eisenach, Jena, Mühlhausen und Nordhausen (je 440 Prozent). ( dpa)