Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Der Einzelhandel streikt weiter
Gerwerkschaft Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen und sechs Prozent mehr Lohn
Die Verhandlungen am Montag waren kurz - und laut Verdi „enttäuschend“. Nun streiken die Angestellten im Einzelhandel erneut. Sie wollen bei den Arbeitgebern nicht nur mehr Lohn durchsetzen. An Streiks im Einzelhandel in Sachsen und Thüringen haben sich nach Verdi-Angaben gestern rund 160 Menschen beteiligt. „Wir sind stinksauer, dass die Arbeitgeber sich in der zweiten Verhandlungsrunde null bewegt haben“, sagte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago gestern. Das signalisiere alles andere als Wertschätzung. Nach der „enttäuschenden zweiten Tarifrunde“am vergangenen Montag hatte die Gewerkschaft zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Schwerpunktmäßig nahmen Angestellte bei Kaufland, Netto, H&M, Ikea, Esprit, Aldi und Obi in Ostsachsen, Dresden, Leipzig und Gera an dem Streik teil. In Gera beteiligten sich 50 Menschen, in Leipzig rund 60, in Zittau knapp 70 und in Dresden 80. Die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Jutta Krellmann, stellte sich hinter die Streikenden. „Seit Jahren missbrauchen Unternehmer im Einzelhandel die Beschäftigten als Versuchskaninchen für neue Methoden der Lohndrückerei“, sagte sie laut Mitteilung. Inzwischen gelte nur noch für eine Minderheit der Beschäftigten Tarifbindung. Verdi fordert unter anderem bessere Arbeitsbedingungen und sechs Prozent mehr Lohn. Zudem sollen Tarifverträge für alle Angestellten gelten und für ein Jahr abgeschlossen werden. In den vergangenen Wochen kam es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen zu immer wieder zu Streiks. (dpa)